Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzüge und der Hohenstaufen.
1138 von Bayern und Sachsen, sondern Konrad von Hohenstaufen*) gewählt
bis die Stammtafel). Heinrich, der sich weigerte, das Herzogtum Sachsen
herauszugeben, wurde geächtet. Damit begann der mehr als hundert-
jährige Kampf zwischen Staufern oder Waiblingern und Welfen.
Nach Heinrichs Tode setzte sein Bruder Welf den Krieg fort, wurde aber
1140. 1140 bei Weinsberg besiegt (Sage von der Weibertreue). Heinrichs des
Stolzen junger Sohn Heinrich'der Löwe erhielt Sachsen zurück, mußte
aber auf Bayern verzichten.
1147. b) Den zweiten Kreuzzug, 1147—1149, unternahm Konrad III.
im Verein mit dem König Ludwig VIL von Frankreich. Der größte
Teil der Kreuzfahrer wurde in Kleinasien aufgerieben. Die Könige
kehrten, ohne etwas auszurichten, nach Europa zurück.
1152 2. Friedrich Rotbart (Barbarossa), 1152—1190, Konrads Neffe,
bis war erfüllt von dem Streben, die Kaisergewalt in ihrer alten Herrlich-
1190, feit wiederherzustellen.
a) Kämpfe in Italien. Zuerst richtete er sein Augenmerk darauf,
über die lombardischen Städte, die durch Handel reich und mächtig
geworden waren und sich als selbständige Freistaaten der deutschen Ober-
hoheit entzogen, die unbeschränkte Herrschaft herzustellen. Zu dem
Zwecke unternahm er fünf Kriegszüge nach Italien. Das übermütige
Mailand wurde von Friedrich zweimal bezwungen und das zweite Mal
zerstört; die Städte verloren alle ihre bisherigen Freiheiten. Die
Ungerechtigkeiten der kaiserlichen Statthalter indessen erbitterten die
Städte so, daß sie einen Bund schlössen, dessen Hauptstütze der Papst
A l e x a u d er III. war (Festung AleMndria), und Friedrich verlor die Früchte
seiner mehr als zwanzigjährigen Mühen durch die Niederlage bei Leg-
1176. nano, 1176. Er hielt jetzt bei der papstfreundlichen Haltung der deut-
schert Kirchenfürsten und Heinrichs des Löwen die Fortsetzung des
Kampfes für aussichtslos und schloß daher 1177 mit dem Papste und
1177. den Städten Frieden. Die Städte erhielten ihre Freiheiten zurück,
mußten aber die kaiserliche Oberhoheit anerkennen.
b) Heinrich der Löwe, der von Kaiser Rotbart auch Bayern
zurückerhalten hatte, gebot als Herzog von den Alpen bis zur Ostsee.
München und Lübeck verdanken ihm ihre Bedeutung. In den von ihm
bezwungenen slavischen Gebieten in Holstein, Mecklenburg und Pommern
siedelte er deutsche Kolonisten an und führte das Christentum em. Aber
seine Herrschsucht machte ihn bei den Sachsen verhaßt. Auch den Kaiser
*) Genannt nach der Stammburg auf dem schwäbischen Jura. — Im zwölften
Jahrhundert kamen beim Adel, später bei den Bürgern und zuletzt bei den Juden
Geschlechtsnamen auf.