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im Verein mit den Karthagern die Griechen aus dem tyrrhenischen
Meer verdrängten. Diese Blüthezeit fällt in das 6. Jahrhundert
v. Chr. Die Etrusker unterschieden sich wesentlich von den übrigen
Völkern Italiens, man zweifelt sogar an ihrer indogermanischen Ab-
fünft. Ihr düsteres Religionssystem, in welchem die Ceremonieen und
das Weissagungswesen besonders ausgebildet waren, pflegte den Cultus
geheimuißvoller Gottheiten, denen man auch Meuscheuopser brachte.
Die Sprache der Etrusker ist noch uueutziffert; ihr Kunstfleiß, aus
den hellenischer (korinthischer) Einfluß wirkte, übte sich an Thongefäßen
(etruskische Vasen) intd an Metallarbeiten, doch sind die Darstellungen
steif und unschön. In der Baukunst verstände!: sie den Gewölbeban,
der ebenso wie viele ihrer religiösen Einrichtungen (Opferschau) und ihre
prunkvollen Umzüge (Triumphe) nach Rom verpflanzt wurde. In den
einzelnen Städten, von denen 12 sich zu einem Bunde geeinigt hatten,
regierten priesterliche Adelsgeschlechter (Lucumonen) über ein höriges
Volk. Das Oberhaupt des Bundes (Lars) wurde gewählt.
4. Den Norden Italiens nahmen die Kelten oder Gallier ein,
deren Stämme vom 6. Jahrhundert au mit wiederholten Stößen die
Etrusker auf Etrurien beschränkten. Auf die Niederlassung der In-
subrer am Ticinus, wo Mediolaitum (Mailand) gegründet wurde,
folgte die Ausbreitung der Eenomauer bis an die Etsch. Darauf
wurde der Padus überschritten und Bononia (Bologna) von den
Boiern angelegt. Am weitesten nach Süden gelangten die Senonen,
welche als die Letzten die adriatische Meeresküste im N. Q, gegen die
Umbrer besetzten.
5. Die Ligurer waren iberischen Ursprungs und saßen in der
nach ihnen benannten Küstenlandschaft am westlichen Meer. Die
Veneter, wahrscheinlich illyrisch, wohnten im Osten der untern Etsch.
6. lieber die Austeilungen der Griechen in Unteritalien f. § 11.
Erste Periode.
Mom unter den Königen.
Hon der Erbauung der Stadt bis zur Hründung der Aepuölik. 753—509 v. Ehr.
T. Livius, aus Patavium (geb. 59 v. Chr. schrieb historiae Romanae in 142 Büchern, von denen
die erhaltenen 1— 10 die Zeit bis 293 v. Chr.. Buch 21 — 45 die Jahre 218 — 167 umfassen). 1.
Dionysius v. Halicarnaß, ein Zeitgenosse des Livius. römische Archäologie, 11 Bi^bis 443 v. Chr. { "
Plutarchs Biographieen. M. Terentius Varro, de lingua latina. — SRuInno, Unters, über
röm. Vers, und Geschichte. Puchta, Institutionen. F. Walter. Gesch des röm. Rechts, 2 Bde.
Preller, röm. Mythologie.