Full text: Griechisch-römische Altertumskunde

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die Franzosen, am Forum (1803-19) Carlo Fea und (1835 u. 
1848) Canina tätig. Im Iahre 1829 wurde von der preußischen 
Negierung das archäologische Institut ins Leben gerufen, das seit 
1874 Reichsanstalt ist. Seit 1870 hat dann die italienische Ne- 
gierung durch Pietro Rosa (1871 -75) und Rod. Lanciani 
(1882-84; 1888) die Ausgrabungsarbeiten am Esquilin, am Palatin 
und auf dem Forum nach wissenschaftlichen Plänen wieder auf- 
nehmen lassen. Vor allem aber haben seit 1898 die Ausgrabungen 
des tatkräftigen Ingenieurs Voni, die dieser im Auftrage des ita- 
lienischen Kultusministeriums unter dem archäologischen Beirate der 
Prof. Lanciani und Chr. Hülsen (vom deutsch-archäologischen In- 
stitut) vornimmt, das Areal des Forums fast um das Doppelte ver¬ 
größert und höchst wertvolle Ergebnisse geliefert: in die ältesten Zeiten 
führt die Aufdeckung der archaischen Nekropole am Forum beim 
Faustinatempel und die der uralten Inschriftstele nebst Sacellum 
und „Lapis niger", dem sog. Romulusgrabe, am (Tomitium; in 
die republikanische Zeit führen Grabungen am Vestatempel, bei der 
Regia, die Entdeckung des Lacus Juturnae, des Lacus Curtius, der 
Cuniculi unter dem Forumpflaster, die Freilegung der Sacra via fast 
in ihrer ganzen Länge, der Fundamente des Vestalenhauses; an die 
glanzvollsten Epochen der Kaiserzeit erinnert die Freilegung der Front 
des Cäsartempels mit dem Altar, der Basilika Ämilia und Julia, 
des Augustustempels mit seinen Nebengebäuden. Auf der jüngst bloß- 
gelegten Stätte des Comitiums sind nunmehr übereinander - von oben 
nach unten - sichtbar das Travertinpflaster des frühen Mittelalters, 
dasjenige der späteren kaiserzeit, ein wahrscheinlich unter Cäsar ge- 
legtes Marmorpflaster und die alte Travertinpflasterung des republik. 
Zeitalters. 
Während noch vor wenig Jahren die Ausgrabungen an den 
kaiserlichen Bauten eines Hadrian oder Septimius Severus haften 
blieben, sind heute Monumente zu Tage gefördert, die bis in die An- 
fange Noms zurückreichen. So führt jetzt die Entwicklungsgeschichte 
des römischen Forums durch 17 Jahrhunderte, vom 8. v. bis zum 9. 
n. Chr. 
Ganze Museen füllten sich mit den Funden. Zu den bekannten 
alten, dem vatikanischen und kapitolinischen, kamen neue hinzu: das 
neue kapitolinische Museum im Konservatorenpalast (mit berühmten 
Bronzen) und das Antiquarium (früher Magazzino ardieologico) 
am Cälius, beides städtische Sammlungen; das staatliche Thermen¬ 
museum der Diokletiansthermen am Quirinal (samt der herrlichen 
Sammlung Boncompagni); das mit dem alten Kircherianum ver¬ 
bundene ethnographisch-prähistorische Museum am Marsfelde. 
Die letzten Funde wandern in das jüngst gegründete Forummuseum 
in dem an die Kirche S. Francesca Romana anstoßenden Kloster (bei 
der konstantinsbasilika), wo sich auch das Bureau der Ausgrabungs- 
Direktion befindet. 
Leider sind seit 1905 die Ausgrabungsarbeiten wieder etwas ins 
Stocken geraten.
	        
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