Full text: Griechisch-römische Altertumskunde

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isomer kennt die eine Moira ober Aisa, bie neben ober gar über 
|eus steht, ber nur Vollstrecker ihrer Bestimmungen * Sesiob nennt 
1 moiren (Parcae, Parzen ober Fata, Feen): Klotho L-chesis 
Lb Mtropos (- Clotho colum retinet, LLa»es,s net, Atropos 
occai) Die Tnche (Fortnna), der blinbe Jufall, die willkürliche 
CenSerin bes Menschengeschicks, vielfach auch Schutzzottheit von 
Städten mürbe erst spät von Wichtigkeit unb ist m Wahrheit d e 
Negation aller wirklichen göttlichen Macht, ^^^^^g^^leitete 
rollendes Rab sowie Füllhorn,-Der gute und bole Dämon geleitete 
jeden Menschen durchs Leben. ,ri ^ ^ . 
Nöm 5chutzgeitter: 1. Genius, der Schutzgeist des Mannes (bei 
den Frauen Juno gen.), des Hauses, der Stadt des Volkes_ (G. 
nnrnüi Rom) iedes Ortes (G. = numen loci); \a es gab selbst 
Genü unb Junones der Gottheiten: beim Genius Jovis wurde der 
bekannte Schwur „me Dius Fidius" geleistet; in der Kaiserzeü genoß 
r Anmisti bei Verehrung. 2. Neben dem Gemus des Hauses 
wurden in ber SnÄcIle (Lararium) am ßerb bei teb« 
ftauvtmabheit bes. aber an Familienfesten auch alle andern Haus 
qötter durch Speiseopfer verehrt, nämlich a) der Lar ^amilians), der 
Beschützer der gesamten familia mit Einschlich der Sklaven d) die 
Di nenates die Schutzgötter der Vorratskammer (penus), der Wtrt- 
^aft c) die di od?r divi parentum, die Geister der verstorbenen Vor- 
eitern bie weiter über bem Hause waltenb gebacht würben. Als urspr. 
LoÄotchett war ber Lar stets an einen^bestimmten Ort gebu^ n - 
OFq nnb auch lares ober Di penates publici p. R. Q-, bei legieren, 
deren Bildnisse - 2 sttzenbe Iünglingsgestalten mit Lanzen m ber 
fianb - sich in bem penetrale bes Vestatempels Hanben, unb bei 
tuppiter würbe in ber republik. Zeit ber Beamteneid ge chworen 
Personifikationen bestimmter Zustande und Tätigkeiten d^s 
menschlichen Lebens waren in der rbm. Religion sehr zahlreich. z. £. 
Fides Treue, Honos und Virtus, Ehre und Mannestugend beide 
im Waffenschmuck, Concordia und Pax, (Eintracht und Friede, 
eine mit Füllhorn und Schale, die andere mit dem Ölzweig. 
c. Kultus. 
§ 9. Sakralrechtliche Grundlagen. 
Die griechische und weit mehr noch die römische Neligwn war 
eine Staatseinrichtung. Nach der Ansicht der Griechen und vor- 
züglich der Römer bestand zwischen dem /iNZelnM sowie der Gememde 
einer- und der Gottheit anderseits „ein fester Rechtsverkehr der 
sich nach den Sätzen des ius divinum (ober sacrum) vollzog, bas 
einen Teil bes ius publicum bilbete. Die kosten bes gesamten Sta 
Kultes würben aus bem Tempelbesitz (in Rom zum aSer Pu^ls 
aeböriq) bestritten. Nur für bie mcherorbenthehen, b. h. ben JJtagv 
straten obliegenben Sabralhanbtungen mußte in Rom bas Ararium 
bie Kosten tragen unb ber Senat bas (Erforberliche bewilligen.
	        
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