Full text: Die Neuzeit (Teil 3)

Vorwort zur ersten Kuflage. 
Das vorliegende Buch ist aus dem Unterricht hervorgegangen und soll 
dem Unterricht und zwar zunächst an den oberen Klassen des GvnmasiumZ 
dienen, in weiterer Linie aber auch den Schülern anderer Lehranstalten 
sowie Privatstudierenden einen brauchbaren Leitfaden bieten, sich in dem 
großen Gebiet der Weltgeschichte zurechtzufinden. Die besonderen Gesichts- 
punkte, nach welchen das vorliegende Buch entworfen wurde, sind: 
1. Übersichtliche Gruppierung und Einteilung des Stoffes; Scheidung 
der Hauptsachen von den näheren Ausführungen durch den Druck. 
2. Andeutung der leitenden Ideen und Hervorhebung der großen Er- 
eignifse sowie des inneren Zusammenhanges der Geschichte. 
3. Beschränkung der Kriegsgeschichte zugunsten der Kulturgeschichte im 
weiteren Sinne des Wortes: Verfassung und wirtschaftliches Leben mit ein- 
begriffen. 
4. Mitteilung einzelner Quellen sowie einiger weniger Sätze aus mufter- 
gültigen neueren Darstellungen. 
Ich weiß nun freilich, daß biefe Punkte keineswegs der allgemeinen 
und unbedingten Billigung gewiß find. Nicht einmal die.Anordnung des 
Stoffes im ganzen ist heute eine unbestrittene Sache. Um von der „regres¬ 
siven Methode" zu schweigen, welche wohl billig aus den Gebrauch bei Wieder- 
holungen zu beschränken ist, so ist neuerdings gegenüber der Scheidung nach 
den einzelnen Nationen die synchronistische Behandlung der neueren Geschichte 
auch in Schulbüchern versucht worden. Nach meiner Ansicht wird die An- 
eignung des geschichtlichen Stoffes durch die synchronistische Betrachtungs¬ 
weise nicht erleichtert, während dieselbe bei Überblicken und Wiederholungen 
mit Erfolg angewendet wird. Deshalb sind denn auch in diesem Buche wohl 
zusammenfassende Übersichten gegeben, die nähere Ausführung aber behandelt 
die einzelnen Nationen getrennt. 
Am meisten wird wohl der zweite Punkt Widerspruch finden. Man 
wird einwenden, daß der jugendliche Geist noch nicht imstande sei, die leiten- 
den Ideen der Geschichte auszufaffen; man wird an das oft wiederholte Wort 
eines verstorbenen Staatsmannes' erinnern, der Geschichtsunterricht aus den 
1 Staatsminister v. Lutz in der bayerischen Kammer der Abgeordneten.
	        
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