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zum Schutze der Rheinschiffahrt; später eutstand der „Schwäbische" und der
„Rheinisch-schwäbische" Bund. Am mächtigsten wurde die Hansa, welche sich
aus einem 1226 zwischen Lübeck und Hamburg geschlosseueu Handelsbund ent- 1226
wickelte, zur Blütezeit etwa 100 Städte umfaßte (Vorort Lübeck) und von
der Ost- und Nordsee bis ins Binnenland verzweigt war. Mit dem Ende
des Mittelalters verlor die Hansa ihre frühere Bedeutung.
IV. Won Wudotf von Kaösöurg bis zur Entdeckung Amerikas
' 1273—1492.
§. 98. gtuboff von Kaösburg. Aboff von Massau. Atbrecht I.
1. Nachdem Deutschland fast zwei Jahrzehnte ohne Oberhaupt gewesen
war, forderte der Papst, welcher einen Rückhalt gegen den König von Neapel,
Karl von Anjon, haben wollte, die Kurfürsten zu einer neuen Königswahl
auf. Diese Wahl, welche auf Einladung des Erzbischoss Werner von Mainz
erstmals von den „sieben" Kurfürsten in Frankfurt vorgenommen wurde, fiel
nach dem Vorschlag des Burggrafen Friedrich von Nürnberg auf den Grafen
Rudolf von Hadslmrg (1273—91). Dieser war in Elsaß und Schwabens
reich begütert und stand im Rufe der Tapferkeit und des frommen ritter-1291
lichen Sinnes; zugleich schien er den Fürsten nicht die Macht zu besitzen, um
dem fürstlichen Ansehen gefährlich zu werden. Indem er auf die Bestrebungen
der Hohenstaufen, nämlich die Herrschaft über Italien und die Wahrung der
kaiserlichen Rechte iu Rom verzichtete („viele Spuren führen hinein, aber
nicht heraus"), bahnte er ein freundliches Verhältnis zu dem Papste an uud
, konnte sich ganz der Wiederherstellung der in Auflösung begriffenen Staats-
orduung des Deutschen Reiches widmen.
2. Der König Ottokar von Böhmen, welcher sich im deutschen Osten
ein großrs Reich geschaffen hatte (außer Böhmen und Mähren Österreich,
Steiermark, Kärnten und Krain), verweigerte die Huldigung, worauf er iu
Acht und seiner Länder verlustig erklärt wurde. Nachdem er sich anfangs
zu einem Frieden verstanden hatte, empörte er sich bald darauf wieder. Nun
zog Rudolf gegen ihn zu Felde und besiegte ihn in der Schlacht ans dem
Marchfelde (1278), in welcher Ottokar fiel. Böhmen mit Mähren blieb beut 1278
Sohne Ottokars Wenzel erhalten; bagegen belehnte Rudolf mit Bewilligung
ber Fürsten 1282 seine eigenen Söhne Albrecht uud Rudolf mit Österreich, 1282
Steiermark uud Krain uud legte so deu Grund zur österreichisch-habsburgischen
Hausmacht. Thatkräftig steuerte er dem Faustrecht, indem er gegen 140 Raub¬
schlösser in Thüringen, Franken und am Rhein zerstörte. Auch den trotzigen
Grafen Eberhard von Württemberg besiegte er uud brachte ihn zum
treuen Anschluß an das Hans Habsburg. Dagegen gelang es ihm nicht, die
Löhlein und Holdermann, Allgemeine Weltgeschichte. 12