Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

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Das Römische Kaiserreich. 
§2- 
Verdächtiger zu schützen suchte. Auch der tüchtige Oberst der Leibwache, 
Burrus, und der Philosoph Seueca, sein Erzieher, wurden nicht ver- 
schont. Als endlich das Heer von ihm abfiel und der Senat ihn ächtete, 
gab er sich auf der Flucht in der Nähe von Rom den Tod. 
Mit ihm erlosch das Julisch-Claudische Haus, das etwa ein Jahr- 
hundert (von 30 v. bis 68 u. Chr.) geherrscht hatte. 
§ 2. Die Kaiser von Bespasian bis Commodus (69—192 u. Chr.). 
Nach einem Jahre wilden Bürgerkrieges, in dem auch das römische Kapitol 
in Flammen aufging, wurde endlich Titus Flavius Bespasiauus von 
den syrischen Legionen zum Kaiser ausgerufen. 
Bespasian Die Flavier (69—96). Bespasian (69—79), der Sohn eines Ritters, 
<69-79). )ö(tr aflejn durch seine Tüchtigkeit emporgekommen und wurde daher von 
vielen Senatoren geringschätzig angesehen. Aber er erwarb sich den Ruhm 
eines pflichttreuen, sparsamen Regenten und verstand es, die durch die in- 
nern Unruhen erschütterte Zucht im Heere wiederherzustellen, die Verwaltung 
des Reiches und die Rechtspflege zu ordnen, Künste und Wissenschaften 
zu fördern. Unter ihm wurde das Kapitol wieder aufgebaut und ent- 
stand das Kolosseum (Amphitheatvum Flavium). Einen großen Aufstand 
der Juden, der 66 n. Chr. infolge des Druckes der römischen Herrschaft 
ausgebrochen war, beendete Vespasians Sohn Titus im Jahre 70 mit der 
Eroberung und Zerstörung von Jerusalem. (Der Titusbogen in Rom.) 
Titus Als Nachfolger seines Vaters auf dem Kaiserthron war Titus 
<79-81)-(79—81) ein milder und menschenfreundlicher Herrscher. Unter seiner 
Regierung wurden durch einen Ausbruch des Vesuvs Pompeji, Herku- 
laueum und Stabiä verschüttet (79). 
Domitian Domitian (81—96), Vespasians zweiter Sohn, ein Mann von 
(8i 96). ^arkem Ehrgeiz, überließ sich in seinen späteren Regierungsjahren seiner 
Verschwendungssucht und Prachtliebe. Er erhöhte den Sold der Truppen, 
aber der verstärkte Steuerdruck verursachte Unruhen, die die mißtrauische 
Natur des Kaisers weckten und zu unerträglichen Grausamkeiten verleiteten. 
Schließlich fiel er einer weitverzweigten Verschwörung zum Opfer. Unter 
ihm wurde die Befestigung des Zehntlandes begonnen (§ 8). 
Neroa Ncrun und seine Adoptivfamilie (96—180). Mit Nervei 96—98), 
(96-98). ben ber Senat aus feiner Mitte auf den Kaiserthron erhob, begann eine 
glückliche Zeit für das Römische Reich. Er verstand es, wie Tacitns sagt, 
zwei früher unversöhnliche Gegensätze, die Freiheit der Bürger und die 
Hoheit seiner Herrscherstellung, zu vereinigen. 
Trajan Auf Nerva folgte sein Adoptivsohn Trajanns (98—117), der tüch- 
(98-117). Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Gebürtig aus der 
latinischen Kolonie Jtalika in Spanien, war er der erste Provinziale auf 
dem Kaiserthrone. Anderseits war er der letzte Kaiser, der die Grenzen 
des Reiches erweitert hat. Nachdem die Römer unter Domitian mehrere 
Niederlagen gegen die Daker (im östlichen Ungarn, Siebenbürgen und
	        
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