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1096 Bayern 1096. Heinrich schenkte ihm von nun an seine volle Gunst 
und sicherte sogar 1098 dem ältesten Sohne Welss die Nachfolge 
im Herzogtum zu. 
In diese Zeit fällt der Beginn der Kreuzzüge, großartiger Heer- 
fahrten abendländischer Völker nach dem heiligen Lande, um es den 
Seldschnken, einem türkischen Volksstamme, der 1076 Jerusalem 
erobert hatte, zu entreißen. 
Die beredten Schilderungen des Einsiedlers Peter von Amiens von 
den Leiden und Bedrückungen, welche die morgenländischen Christen 
durch die Ungläubigen zu erdulden hatten, veranlaßten Papst Ur- 
ban Ii , auf der Kirchenversamml ing zn Clermont die christlichen 
Fürsten und Ritter des Abendlandes zu einem Kreuzzuge aufzufordern. 
Sein begeistertes Wort fand mächtigen Widerhall. 
Der erstegeordneteKreuzzug ward 1096 von deutschen, französischen 
und italienischen Fürsten und Rittern unter Führung Go ttsrieds 
von Bouillon, Herzogs von Niederlothringen, unternommen und 
hatte die Eroberung Jerusalems und Gründung eines Königreiches 
Jerusalem zur Folge, 1099. 
Bis gegen das Ende des 13. Jahrhunderts fanden noch 6 Kreuzzüge statt, 
die jedoch sämtlich nur vorübergehende Erfolge erzielten und die 
Befreiung des hl. Grabes für die Dauer nicht erreichten. Dennoch 
waren sie in ihren Folgen von mächtigem Einfluß auf 
die europäische Kultur. 
Sie stärkten das Ansehen und die Macht der Kirche; durch Schaukungen 
und Vermächtnisse jener, welche das Kreuz nahmen, entstanden viele 
wohlthätige Stiftungen, deren segensreiche Wirksamkeit noch in die 
Gegenwart hereinreicht; der Geist des Rittertums wurde durch sie 
einem erhabenen Ziele zugewendet; der Bürger- und Bauernstand 
erwarb größere Freiheit uud durch die Entfernung und den Tod 
vieler adeligen Kreuzfahrer, deren Güter veräußert wurdeu, ausge- 
dehnteren Besitz; der Stand der Leibeigenschaft verschwand immer 
mehr, da sich viele durch Annahme des Kreuzes die Freiheit er- 
kauften; durch die enge Verbindung des Abendlandes mit bem Orient 
erhielten Hanbel, Wissenschaft unb Kunst neuen Aufschwung. 
Kbersicht der Kreuzzüge. 
1. 1096 - 1099. Auf Veranlassung 3. 1189—1192. Die Eroberung Pa- 
Peters v. Amiens und des Papstes lästinas unb ber Stadt Jerusalem 
Urban II.; geführt von Gottfried burd) Sultan Salabin veranlaßt 
v. Bouillon. Gründung bes König- Friedrich I. Barbarossa, Philipp 
reiches Jerusalem. August von Frankreich und Richard 
Löwenherz von England zur An- 
nähme des Kreuzes. Akkon wird 
erobert und den Christen ber Küsten- 
strich von Joppe bis Akkon über- 
lassen unb ber Besuch der hl. Orte 
gestattet. 
2. 1147—1149. Auf Anregung bes 
Abtes Bernharb v. Clairvaux; ge¬ 
führt von König Konrab III. von 
Deutfchlanb unb König Lubwig VII. 
von Frankreich. Vergebliche Be- 
lagemng ber Stabt Damaskus.