Full text: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 (Teil 6)

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Das Zeitalter Friedrichs des Großen. 
§ 38 b. 
Dettingen 6ei Dettingen (unweit Aschaffenburg) und drängte sie über den Rhein 
zurück. Auch August III. schloß mit Maria Theresia ein Abkommen, 
das ihm auf Kosten Preußens eine territoriale Verbindung zwischen Sachsen 
und Polen in Aussicht stellte. 
2-Schulischer Unter diesen Umständen gewann Friedrich II. die Überzeugung, Öfter- 
reich werde nach dem glücklichen Abschlüsse des gegenwärtigen Krieges alles 
daransetzen, Schlesien wiederznerobern, und beschloß daher, diesem An- 
griffe zuvorzukommen. Er vereinbarte deshalb mit Ludwig XV. ein ge¬ 
meinsames Vorgehen und rückte, indem er die Lage des Kaisers als Vor- 
wand benützte, mit 80000 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker" in Böhmen ein 
(August 1744). Hier trat ihm jedoch, nachdem er bereits Prag erobert 
hatte, Karl von Lothringen entgegen, der von den Franzosen am Rheine 
nicht festgehalten worden war, und nötigte ihn, mit seinem durch Krank- 
heiten und Fahnenflucht geschwächten Heere das Land wieder zu räumen. 
Tod Seine Lage verschlimmerte sich noch dadurch, daß Kaiser Karl VII. damals 
ft°i745VI1' (Januar 1745) starb und sein Sohn Max Joseph mit Maria Theresia 
unter gegenseitiger Anerkennung ihres Besitzstandes bald daraus Frieden 
Friede zu schloß (in Füssen, April 1745). Als aber jetzt ein österreichisch-sächsisches 
11 |c"' Heer unter Karl von Lothringen in Schlesien einrückte, erfocht Friedrich 
in der Morgenfrühe des 4. Juni über den allzu siegeszuversichtlichen 
Ä7^!i Gegner bei Hohenfriedeberg (unweit Striegan) einen glänzenden Sieg, 
1745. den ein ungestümer Angriff des Dragonerregiments Bayreuth (unter 
Graf Geßler) vervollständigte. 
<l745-i76s). 2Mb darauf wurde der Gemahl der Metria Theresia als Franz I. 
in Frankfurt a. M. zum Kaiser gekrönt. Hatte sie also in dieser Hinsicht 
das Ziel ihrer Wünsche erreicht, so plante sie für den Winter noch einen 
gemeinsamen Angriff der Österreicher und Sachsen auf die Mark Branden- 
bürg. Schließlich erstürmte der greise Fürst von Anhalt-Dessau die 
Kesselsdorf, von Sachsen und Österreichern besetzten schneebedeckten Höhen von Kessels- 
dors (bei Dresden) und brachte durch diese seine letzte Waffentat ganz 
Sachsen in die Gewalt der Preußen (15. Dezember). 
Friede zu In dem Frieden, der zehn Tage darauf in Dresden unterzeichnet 
Dresden, ^urbe, verzichtete Maria Theresia nochmals auf Schlesien, während Friedrich 
ihren Gemahl als Kaiser anerkannte; Sachsen zahlte eine Kriegskosten- 
entschädignng. 
Der Österreichische Erbfolgekrieg zog sich noch unter mancherlei 
Schwankungen des Kriegsglückes bis zum Jahre 1748 hin, in welchem 
Friede zu endlich der Friede zu Aachen geschlossen wurde. Österreich erlangte von 
Aachen. foen Mächten die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion. Dem König 
von Preußen wurde der Besitz Schlesiens mit Glatz, dem Hanse Hannover 
die Thronfolge in England aufs neue gewährleistet, nachdem ein von 
Frankreichs Schützling, dem Stuart Karl Eduard, unternommener letzter 
Versuch, den englischen Thron zu erwerben, mit seiner Niederlage bei 
Cuiwden Cullodeu (in Schottland, 1746) geendet hatte.
	        
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