Full text: Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) (Teil 3)

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zuges, der sich an ihn anlehnt. Mehrmals mußten die 
Deutschen vor der sich immer verstärkenden Uebermacht 
des Feindes weichen: unter furchtbaren Verlusten drangen sie 
wieder vor und schlössen ihre gelichteten Reihen. Da übernahm 
General v. Goeben das Commando und gab dem Angriff 
gegen den rechten Flügel des Feindes eine mehr umfassende 
Richtung und es gelang, die jenseitige Waldlisiere zu ge- 
Winnen. Um aber Herr des Plateaus zu werden, war es 
nöthig, Cavallerie und Artillerie hinaufzubringen. Was un- 
möglich erscheint, ward in kürzester Frist verwirklicht. Die 
schweren Geschütze klommen den Berg hinan, und trugen 
durch die Präcision ihrer Schüsse wesentlich zum Gelingen 
des Ganzen bei. Sämmtliche Batterien wurden unter den 
einheitlichen Befehl des Generals von Bülow gestellt und 
hielten das ganze Plateau unter Feuer. Der Feind machte 
vier Frontangriffe, aber alle vier scheiterten an der unüber- 
trefflichen Ruhe und Tapferkeit der Infanterie und an dem 
mit höchster"PräcistM^ abgegebenem "Feuer der flankirend auf¬ 
gestellten Batterien. Nunmehr gingen die Deutschen zu einem 
Offensivstoß in die linke Flanke des Feindes über, und dieser 
gelang so vollkommen, daß der Feind nach Spicheren zurück- 
geworfen wurde. Seine ganze Linie begann zu wanken, seine 
Kraft war gebrochen, und er gab eine Position auf, die er für 
uneinnehmbar gehalten hatte. 
Die Nacht war hereingebrochen, und die erschöpften 
Truppen ruhten von der Blutarbeit des Tages aus. Alle 
Wege und Felder, die Abhänge und das Gestrüpp waren voll 
zerschossener und zerfetzter Leichen, und die Pioniere hatten 
alle Arbeit, die Tobten dem Schooße der Erde zu übergeben. 
Die Bewohner von Saarbrücken gaben Zeugniß echt vater- 
länbischer Hingebung. Schon am Tage ber Schlacht hatten 
sich sogar Frauen unb Mäbchen auf bie Wahlstatt begeben, 
um mitten im Kugelregen ben Verwunbeten Hülfe unb Er- 
quickung zu bringen unb Liebesbienste jeber Art zu erweisen. 
Die Spitäler unb Lazarethe lagen überfüllt: um bie nöthige 
Zahl von Aerzten zu haben, würben bie benachbarten Berg- 
Werksärzte herbeigeholt. 
Bei Spicheren hatten 27 preußische Bataillone, nur von 
ihrer Divisions-Artillerie unterstützt, gegen 52 französische
	        
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