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seiner Regenten, Gustav Adolfs und Karls X., 
unter i>en Hauptmächten Europens eine Stelle 
behauptete. Selbst arm und nicht sehr zahlreich, 
zog dieses kriegerische Volk seine besten Nahrungs, 
quellen aus den benachbarten reichern Ländern, 
deren Küsten es in Beschlag genommen hatte, 
und deren Handel es mit Gewalt an stch zog. 
Bremen und Vexoeu, Wismar, Stralsund und 
Stettin waren damals noch schwedisch, die Aus, 
fiüsse der Weser, Oder und Newa waren von 
Schweden besetzt, und gewahrten reichliche Zölle; 
Jngermaflnland, Liefland und Esthland waren 
ihre Kornkammern, und Rußland hatte kein an, 
deres Meer zur Granze, als das Eismeer und 
den Pontus Euxinus, Die Stätte, auf wel, 
cher das heutige Petersburg steht, war damals 
eine sumpfige Niederung auf schwedischem Grun¬ 
de und Boden, auf welcher einige Ftschechütten 
Und Verschanzungen standen. 
So ausgebreitet aber auch diese schwedische 
Herrschaft war, so unnatürlich und so unsicher 
war sie doch. Errungen war sie nur durch gün¬ 
stige Umstände, während die Nachbarn, durch in¬ 
nere Gährungen entzweit, jn tiefer Ohnmacht 
gelegen hatten. Die glänzendsten Siege Gu, 
stavs in Deutschsänd waren mit Deutschen selbst 
erfochten worden, und Deutschland hatte, wie im 
mer, seine Feinde ernähren müssen. Jetzt, nach, 
dem dies Land beruhigt war, fühlte es einen
	        
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