IV
Vorwort.
tafel am Schlüsse eine knappe, manchen Fachgenossen vielleicht zu
knappe Übersicht; als eiserner Bestand dürfte sie schließlich genügen.
Daß in einem hauptsächlich für bayerische Schulen bestimmten Buche
die bayerische Geschichte nicht wie etwas Nebensächliches in
einem Anhang gebracht oder gar wie etwas Fremdes ganz übergangen
(und einem selbständigen Büchlein zugewiesen) werden darf, ist wohl der
Begründung überhoben. Die Würde der engeren vaterländischen Ge-
schichte verlangt, daß diese als organischer Bestandteil der deutschen auftritt.
Ebenso hat sich trotz des Strebens nach Kürze noch Raum gefunden
für gelegentliche Überblicke über die außerd eutfch en Länder und
stellenweise auch für solche über die außereuropäischen Erd-
teile. Bei den immer enger werdenden Beziehungen zwischen den
verschiedenen Ländern und Erdteilen sowie dem zunehmenden Streben
des deutschen Volkes nach Weltgeltung werden einige hierauf verwendete
Unterrichtsstunden wohl nicht als verloren zu betrachten sein.
Auch an Stammtafeln glaubten wir nicht sparen zu müssen.
Da nun einmal verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Herrscher-
geschlechtem in der Geschichte eine große Rolle spielen, sind derartige
Hilfsmittel zum Verständnis der Dinge geradezu unentbehrlich.
Für den vorliegenden Zweiten Hauptteil hatte ich die trefflichen
Bemerkungen und Vorschläge des Hemt Konrektors Dr. Kenner¬
knecht zur Verfügung. Außerdem bewährte sich Herr Professor
Dr. Hub er nach wie vor als treuer, unermüdlicher Helfer; er hat
nicht nur das Manuskript wiederholt mit gelesen sondern ist mir in seiner
selbstlosen, aufopfernden Weise auch sonst stets mit Rat und Tat zur Seite
gestanden. Den genannten Herren sei auch auf diesem Wege nochmals
herzlichster Dank gesagt. Dabei gedenke ich in schmerzlicher Trauer eines
Verlustes, der unser Unternehmen im vergangenen Jahre getroffen hat.
Was Markhauser unserem Werke war, habe ich erst so recht ge-
fühlt, als ich mich gezwungen sah es ohne ihn weiterzuführen. Möge
sich die Arbeit ihres verblichenen Förderers dadurch würdig zeigen, daß
sie auch nach seinem Tode sich als lebensfähig erweist.
Wie ich schon im Vorwort zum Ersten Hauptteil erwähnte, wird
der dritte Band (Neuzeit) etwa in Jahresfrist, also um Neujahr
1912 erscheinen.
München, um Weihnachten 1910.
K. Lorenz.