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des G. Gracchus und 3000 seiner Anhänger im Kampf unter¬ 
drückt ward. 
Durch ihre feste Eintracht, den Besitz der Mittel und die 
Gleichgültigkeit des Volks hatte die Nobilität über die allerdings 
auch das Maß überschreitenden Reformbestrebungen gesiegt, da 
sie aber den Sieg nur zur ungescheutern Hebung ihrer Lasterhaf¬ 
tigkeit misbrauchte, rief sie neue Angriffe gegen sich hervor. Zu 
dem Streit in Rom selbst war ein neues Moment getreten: das 
Streben der italischen Bundesgenoßen nach Gleichstellung mit 
den Bürgern. 
Neue ernste Verwicklungen nach außen und im Innern. 
§ 154. Gallia (transalpina, ulterior), durch den Rhein (Re- 
nus), den Jura und die Alpen von Germania, Helvetia und Gal¬ 
lia cisalpina, durch die Pyrenäen von Hispania getrennt, an drei 
Seiten vom Meer bespült, durch große Ströme bewäßert (Rho- 
danus, Garumna, Ligeris, Sequana), ohne Verkehr hemmende Ge¬ 
birge im Innern (mons Cevenna), fruchtbar und milden Klimas, 
zur Ernährung zahlreicher Menschen geeignet, aber auch dem 
Drängen der Völker von Osten her offen, war von vielen kelti¬ 
schen (§ 116), im NO. auch germanischen Stämmen bewohnt, 
welche durch Massilia (§ 51) Antrieb zur Kultur empfangen 
hatten, und zerfiel in Aquitania (SW.), Gallia (Lugdunensis, 
in der Mitte) und Belgica (NO.). Die Kelten zeichneten sich 
durch rohe und ungestüme Kraft aus, ermangelten aber der Aus¬ 
dauer und der Richtung auf das Ideale. Trotzdem daß sie früh¬ 
zeitig Städte hatten, kamen sie doch nicht zu geordnetem Staats¬ 
wesen. Wie die einzelnen Stämme unter einander in fortwären- 
dem Streit um Vorrang und Herschaft begriffen waren, so befeh¬ 
deten sich in den Völkerschaften selbst einflußreiche Häuptlinge, 
denen sich Genoßenschaften (clientelae) anschloßen. 
125 ward der Consul M. Fulvius F1 accus den Massiliern 
gegen die Saliuvier zu Hülfe gesandt. Wärend sich die Häduer 
(zwischen Loire und Saone) an die Römer anschloßen, wurden 
die Salluvier, die Arverner (Auvergne) und Allobrogen 
(zwischen Genfersee [1. Lemanus] und Isere) bis 114 unterworfen 
und der südliche Landesteil alsprovinciaGallia (Provence) 
eingenommen (Kolonien: 123 Aquä Sextiä, 118 Narbo Marcius). 
§ 155. Die Schlechtigkeit der Nobilität offenbarend, führte 
zu einem Sieg der Volkspartei und Erhebung eines mächtigen 
Hauptes derselben der Jugurtliinische Krieg 111*). Längst 
*) Masinissa f 149 
Micipsa f 118 Mastanabai Gulussa 
Adherbal Hiempsal J agurtha Gauda Massiva 
f 112 t H6
	        
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