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Blauen) wurde 532 blutig unterdrückt, 553 das 5. ökumenische 
Concil zu Constantinopel abgehalten. 
3. Gegen die Perser kämpften seine Heere in mehreren 
Kriegen ohne Erfolg, doch gelang es im Westen bedeutende 
Teile des alten Reichs wieder zu gewinnen. Sein grofser 
Feldherr Belisar eroberte 533—534 ohne Mühe das durch 
Verweichlichung, religiöse Unduldsamkeit und Thronstreitig¬ 
keiten geschwächte Reich der Vandalen in Afrika, deren 
König Gelimer als Gefangener nach Constantinopel geführt 
wurde; das Volk verschwindet fortan aus der Geschichte. 
§ 30. 535 begann Belisar den Kampf gegen die Ost¬ 
gothen mit der Eroberung Siciliens, besetzte 536 Unteritalien 
(Neapel zerstört) und gewann Rom. Der an Stelle des er¬ 
schlagenen Theodat zum Gothenkönig erhobene Vitiges ver¬ 
suchte 537 umsonst in einjähriger Belagerung die Wiedereinnahme 
des von Belisar geschickt verteidigten Roms, gewann zwar 539 
mit burgundischer Hülfe das von den Griechen eroberte Mailand 
zurück, musste aber, während der treulose Frankenkönig Theu¬ 
debert auf eigene Hand die Alpenländer sich unterwarf, 540 
in Ravenna dem Belisar sich ergeben und endete 542 als 
Gefangener in Constantinopel, doch ward Belisar 541 abberufen. 
Nun eroberten die Gothen unter dem edlen Totilas (541—552) 
grofse Teile Italiens zurück und gewannen im December 546 
selbst Rom; auch Belisar, Reicher 546—549 den Oberbefehl 
wieder führte, vermochte, obwol er Rom einnahm, keine Ent¬ 
scheidung herbeizuführen und wurde 549 abermals abberufen. 
Totilas gewann jetzt Rom aufs neue und organisierte eine Flotte, 
durch die er die Stadt mit Korn versorgte, die Inseln gewann 
und die griechischen Küsten heimsuchte, erlag aber 552 im 
Sommer bei Taginä in Tuscien am Fufse des Apennin der 
überlegenen Kriegskunst des Narses, der eine gewaltige 
Streitmacht germanischer, hunnischer und selbst persischer Sold¬ 
truppen auf dem Landwege nach Italien geführt hatte. Die 
Reste der Gothen endeten mit ihrem Heldenkönig Tejas in 
dreitägigem Verzweiflungskampfe am lactarischen Berge bei 
Neapel 553. Das verwüstete und entvölkerte Italien wurde 
oströmische Provinz, Ravenna Sitz des Exarchen (Exarchat. 
Narses — 68). Geschichtschreiber dieses Krieges Prokopios aus 
Cäsarea, der Geheimschreiber Belisars. 
§ 31. 4. Das Reich der Langobarden. Das Sagen¬ 
reiche Volk der Langobarden (Paulus Warnefridi, historia 
gentis Langobardorum) ursprünglich zwischen Weser und 
Elbe sesshaft (§§ 6. 14.), nach Auflösung des Hunnenreichs im 
Norden der Karpathen (§ 25), nach Abzug der Heruler zwischen 
Gran und Theifs, nach dem der Ostgothen auch in Pannonien, 
mehrfach in oströmischem Solde (so im Heere des Narses 552), 
vernichtet unter K. Alboin (565—573) mit Hülfe der Avaren 
(tatarische Nomadenstämme, vermischt mit hunnischen Resten; 
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