Full text: Deutsche Jugend ([Teil 5 = 6. - 8. Schulj., [Schülerbd.]])

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25. Wenn du nsch eine Mutter hast. 
wenn du noch eine wutter hast, 
so danke Gott und sei zufrieden; 
nicht allen auf dem Erdenrund 
ist dieses hohe Glück beschieden. 
wenn du noch eine Mutter hast, 
so sollst du sie mit Liebe pflegen, 
daß sie dereinst ihr mildes Haupt 
in Frieden kann zur Ruhe legen. 
2. Eie hat vom ersten Tage an 
für dich gelebt mit bangen Sorgen, 
sie brachte abends dich zur Ruh 
und weckte küssend dich am Morgen. 
j Und warst du krank, sie pflegte dein, 
den sie mit tiefem Schmerz geboren; 
und gaben alle dich schon aus, 
die Mutter gab dich nicht verloren. 
3. Sie lehrte dich den frommen Spruch, 
sie lehrte dich zuerst das Reden; 
sie faltete die Hände dein 
und lehrte dich zum Vater beten. 
Sie lenkte deinen Rindessinn, 
sie wachte über deine fugend, 
der Mutter danke es allein, 
wenn du noch gehst den Pfad der Tugend. 
Und hast du keine Mutter mehr, 
und kannst du sie nicht mehr beglücken, 
so kannst du doch ihr frühes Grab 
mit frischen Blumenkränzen schmücken. 
Ein Muttergrab, ein heilig Grab I 
für dich die ewig heil'ge Stelle! 
CD, wende dich an diesen Grt, 
wenn dich umtost des Lebens Welle. Wilhelm Kaulisch. 
26. Brüderliche Liebe. 
Durch schwere Erfahrungen van der Unzuverlässigkeit und dem 
bösen Sinne der Menschen war der Kaiser Albrecht dahin gebracht, 
daß er die Menschen haßte, düster in sich gekehrt in seiner Hofburg 
zu Wien sich einschloß und niemanden vor sich lassen wollte. Nur 
ein großer Hund, Packan geheißen, war ihm wegen seiner Treue 
lieb geblieben, und er sagte es denen, mit welchen er durchaus um¬ 
gehen lnußte, offen, daß ihm die Anhänglichkeit dieses Tieres allein 
aufrichtig scheine. Es war, als ob der Hund diesen Vorzug an-
	        
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