Zunächst hat er die bei seiner Thronbesteigung in allen Teilen 
des Reichs ausgebrochenen Empörungen, auch den gefährlichen 
Aufstand Babylons mit Hilfe des nun fest verbundenen und wohl¬ 
organisierten persisch - modischen Heeres siegreich bekämpft und 
den Achämenidenthron aufs neue befestigt, wie die Inschrift von 
Bisitun bezeugt: 'Als die Länder mir aufrührerisch waren, habe 
ich 19 Schlachten geliefert und 9 Könige in diesen Schlachten 
gefangen. — Durch die Gnade des Ahuramasda habe ich alles 
vollendet.’ Sodann unternahm er, wahrscheinlich um der Wieder¬ 
kehr jener barbarischen Einfälle, durch welche die asiatische 
Kultur wiederholt bedroht worden war (§ 26), für alle Zeiten 
vorzubeugen, unterstützt von den Tyrannen der kleinasiatischen 
Griechenstädte, einen Zug gegen die zwischen Donau nnd Don 
wohnenden Skythen 513. Er vermochte zwar des ausweichenden 
Feindes nicht habhaft zu werden, brachte aber die thrakischen 
Küstenländer am Strymon und am Hellespont unter persische Bot¬ 
mäßigkeit und nötigte den König von Makedonien zur Huldigung. 
Ein Zusammenstoß mit dem nun auch im Norden bedrohten 
Hellas konnte nicht ausbleiben (§ 6 7 flg.). 
§ 31. Einrichtung und Verwaltung des Reichs. An 
der Spitze des ungeheuren Reiches (c. 100 000 □ M. mit c. 80 MilL 
Ein w.) stand mit despotischer Gewalt der erbliche König, dem 
seine Umgebung nur mit den Zeichen göttlicher Verehrung 
(iiQOöKvveiv) nahen durfte. Er residierte abwechselnd in Susa, 
Egbatana (Sommerresidenz), Babylon und der von Dareios 
erbauten Königsburg von Persepolis, deren marmorne Ruinen 
und Königsgräber mit ihren Inschriften und Bildwerken zu den 
großartigsten Denkmälern des Altertums gehören. Das herrschende 
Volk waren die Perser, sie waren frei von Abgaben, stellten die 
Kerntruppen, die 10000 Unsterblichen, und aus ihrer Mitte 
wurden die wichtigsten Ämter besetzt. Das übrige Reich teilte 
Dareios in 20 Satrapien, doch bestanden neben den könig¬ 
lichen Statthaltern in manchen Gegenden noch besondere Landes¬ 
fürsten. Die Satrapen wurden durch ein ausgebildetes Polizei¬ 
system überwacht, Festungen und persische Garnisonen 
waren über das ganze Reich verteilt, durch alle Provinzen zog 
sich eine große Reichsstraße, stehende Couriere unterhielten 
zwischen den einzelnen Stationen eine Art Postdienst. Der un¬ 
geheure Aufwand, welchen die Hofhaltungen des Königs und der 
Statthalter, sowie die Unterhaltung der Garnisonen verursachten, 
wurde bestritten durch die Tribute und Naturallieferungen 
der Provinzen, auf denen ein starker Abgabendruck lastete. Für den 
Handel sorgte Dareios durch Anlegung von Straßen und Kanälen 
(der das Mittelmeer mit dem arabischen verbindende Nilkanal) 
und durch Regelung des Münzwesens (System des Dareikos), den
	        
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