Object: Die außereuropäischen Erdteile (Teil 4)

Ostasien. 
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China doch mehrfache Handelswege mit den umgebenden Ländergebieten: mit 
Japan und der südostasiatischen Jnselflur das Gelbe und das Ostchinesische Meer, 
mit Zentralasien die Täler des Hoang-ho und Jang-tse-kiang, mit dem Süden 
die Quelladern der hinterindischen Flüsse. So ergossen sich die Chinesen in die 
Nachbargebiete, vielfach als Kaufleute und Arbeitsuchende, und ihr Kolonisations- 
gebiet wird nur von dem Englands und Rußlands an Ausdehnung übertroffen. 
Die Mandschurei und Mongolei, Ostturkestan und Tibet wurden mit 
dem Chinesischen Reich verbunden und Korea und Japan tragen den Stempel 
der chinesischen Kultur. 
Größe und Bevölkerung. An Flächenraum steht China (11 Mill. qkm) 
nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner 
absoluten Bevölkerungszahl (330 Mill.) wird es nur von dem englischen Kolonial- 
reich (350 Mill.) übertroffen; es umfaßt nahezu ein Viertel der ganzen Mensch- 
heit. Durch Gebietsumfang und Bevölkerungszahl ist China ein Weltreich. 
Einteilung. Das gesamte Chinesische Reich besteht aus dem Gebiet 
von Zentralasien (Hochasien) und dem eigentlichen China mit dem 
südlichen Teile der Mandschurei. - 
Ientralasien (Hochasien). 
Bodengestalt. Zentralasien besteht aus weitausgedehnten Hoch- 
ebenen und wird fast allenthalben von hohen Randgebirgen begrenzt. Diese 
sind: im S. der Himalaja, im O. die Ausläufer des Kuenlun und 
das Chingan-Gebirge; imN. das Jablonoigebirge, das Sajanische 
Gebirge und der Altai; im NW. hat die Gebirgsumrahmung Lücken; 
im SW. schwillt das Hochland zum Pamir-Plateau an, das in ganz 
Zentralasien als „Dach der Welt" berühmt ist; über dieses gehen schon seit 
den ältesten Zeiten Handelsstraßen. — Das Innere des Hochlandes gliedert 
sich in zwei Teile: 
1. den südlichen Teil nimmt Tibet ein zwischen den Ketten des Himalaja 
und Kuenlun. Nach den Forschungen Sven Hedins wird es von einer 
Reihe mächtiger Gebirgsketten durchzogen, zwischen denen sich von Salzseen er- 
füllte Längstäler in einer Höhe von 5000 m erstrecken. Der bedeutendste Gebirgs¬ 
zug ist der Transhimalaja, der vom Himalaja nur durch die Höhe der 
Gipfel übertroffen wird; 
2. den nördlichen Teil bezeichnen die Chinesen als Han-hai („das aus- 
getrocknete Meer", 1000 m). Er umfaßt wieder zwei Becken: 
a) das kleinereTarimbecken (Ostturkestan), eingeschlossen vomKueulun 
und Tianschan, und 
b) die Mongolei (auch die Wüste Gobi oder Scha-mo genannt). Der 
westlichste Auslünser der Mongolei ist das Gebiet der Dsungarei; nach SO. 
hin setzt sich die Mongolei fort bis in die Nähe des oberen Hoang-ho, des 
Matschu, dessen Lauf erst kürzlich durch Filchner festgestellt wurde. Beide 
Fortsetzungen haben von jeher als Völkertore für das zentrale Asien große 
Bedeutung gehabt. 
Zentralasien ist das gewaltigste Hochland der Erde.
	        
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