Sein Bater Joachim I. (1499-1535), der den über¬
mütigen Adel zu bändigen wußte, war ein erbitterter
Gegner Luthers gewesen, so daß seine Gemahlin, die
dänische Prinzessin Elisabeth (eine Nichte Friedrichs des
Weisen) wegen ihres evangelischen Glaubens nach Sachsen
fliehen mußte.
Am 1. November 1539 empfing Joachim II. durch
Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg,
das Abendmahl in beiderlei Gestalt, nachdem sein jüngerer
Bruder Johann von Küstrin (Regent der Neumark)
bereits 1535 Protestant geworden war.
1540 Der schon 1534 von dem spanischen Edelmanne
Ignatius von Loyola gegründete Jesuitenorden vom
Pap ste bestätigt.
Der Zweck des „Ordens der Gesellschaft Jesu" tft die
Bekehrung der Ungläubigen und Ketzer. Die Jesmten
waren besonders thätig als Missionäre'), Beichtväter und
Lehrer. Wegen seines überwiegend schädlichen Emflusses
wurde der Orden 1773 durch Clemens XIV. ausgehoben,
jedoch 1802 wiederhergestellt.
(1542—1544) Letzter Krieg zwischen Karl V. und Franz 1.
Franz stand im Bunde mit den Türken und dem Herzog
von Kleve. Bon den protestantischen Reichsständen wirksam
unterstützt drang Karl bis in die Nähe von Paris vor.
Friede zu Crespy, in welchem Franz auf Italien,
Karl auf Burgund verzichtet. Nachdem auch von den
Türken der Friede erkauft worden war, hatte Karl V.
freie Hand, gegen die evangelischen Fürsten in Deutsch-
land vorzugehen.
(1545—1563) Das Tridentiner Konzil.
Durch diese Kirchenversammlung2) sollten die kirchlichen
Streitigkeiten ausgeglichen werden; doch wurde sie wegen
des Übergewichtes der Päpstlichen von den Protestanten
gar nicht beschickt. — Die Beschlüsse des Konzils bilden
noch gegenwärtig bei der römisch-katholischen Kirche eme
Hauptgrundlage des Bekenntnisses.
1546 Luthers Tod in Eisleben am 18. Februar.
Luther kam nach Eisleben, um Streitigkeiten der mans-
seldschen Grasen auszugleichen.. Vor seinem Tode predigt
er noch viermal in der Andreaskirche3). und stirbt m
!) Auf dem Gebiete der Mission haben sie großes geleistet. (Japan.)
2) Sie hielt übrigens im ganzen nur 25 Schlingen. 1552—1562 war
'te Der^Text seiner letzten Predigt war Matth. 17. 25—30. ^ Noch
am 16. Febr. unterzeichnete er die Stiftungsurkunde des Elslebener Gym-
nasiums.