Full text: Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen

Erster Abschnitt. 30 v. Chr. bis 180 n. Chr. 
99 
J. n.Chr. 
J. d. St. 
Aeussere Geschichte. 
Innere Geschichte. 
1 
70 
823 
Jerusalem von Titus erobert und zerstört.6 
der Rhetor M. Fabius Quintiiianus.d ! 
79 
832 
Am 23. Juni stirbt Yespasian.7 Sein Sohn Titus Flavius 
Vespasianus folgt.8 
Den 24. August werden Herculaneum und Fompeji durch 
den Ausbruch des Vesuv verschüttet.9 
81 
834 
Den 13. September stirbt Titus.10 Sein Bruder T. Flavius 
Der Dichter C. Papinius Statins. e 
Domi ti anus folgt, der einzige Despot in einer langen Reihe 
trefflicher Fürsten.11 
Die Eroberungen des Cn. Julius Agricola in Britannien.12 
96 
849 
Den 18. September: Domitian wird ermordet.13 Es folgt 
M. Coccejus Nerva,14 und nach dessen 
98 
851 
am 27. Januar erfolgten Tode15 der von ihm adoptierte M. 
Ulpius Nerva Trajanus.16 
Trajan macht durch zwei Kriege Dacien zur Provinz, ferner 
durch den parthischen Krieg Armenien, Assyrien. Mesopotamien; 
die Parther, von ihm besiegt, empören sich wieder.17 
Trajan veranlasst durch ein gegen 
geheime Gesellschaften gerichtetes Ge¬ 
setz Christenverfolgungen/ 
6) Ueber die früheren Schicksale Judäa's s. Jos. Archaeolog. Jud. 
und Bell. Jud. I—II, 13. Tac. hist. Y, 1 —10. Der jetzige Krieg war in 
Folge der Bedrückungen des Procurators Gessius Floras entstanden, 
wurde erst in den Jahren 67— 69 von Yespasian geführt, welcher 
Alles bis auf die Hauptstadt unterwarf, und dann von Titus durch 
die Eroberung von Jerusalem nach der hartnäckigsten Gegenwehr der 
Belagerten beendigt, s. Jos. Bell. Jud. II, 24— VII u. Vita. Tac. hist. 
V, 10 —13. Sulpie. Sever. Chron. II, 30 (welcher wahrscheinlich aus 
den Historien des Tacitus geschöpft hat). Dio LXVI, 4— 7. Der 
Tag der Eroberung: der 8. Gorpiaeus d. h. ung. der 8. September, 
s. Jos. B. J. YI, 8, 5. 
7) S. Suet. Vesp. 24. Bio LXVI, 17. 
8) Ueber ihn s. Suet. Tit. und Dio LXVI, 18 — 26. Suet. 1: 
amor ac deliciae generis humani, vergi. Tac. hist. II, 2. 
9) S. Dio LXVI, 21—23. Suet. 8, und vorzüglich Plin. Epist. 
VI, 16. 20, welcher die merkwürdige Eruption und den bei dieser 
Gelegenheit erfolgten Tod seines Oheims, des altern Plinius, aus¬ 
führlich beschreibt. 
10) S. Suet. 10 —11. Dio LXVI, 26. Domitian blieb nicht ganz 
frei vom Verdacht, seinen Bruder vergiftet zu haben, s. Dio a.a.O. 
Suet. Dom. 2. 
11) Die Geschichte seiner Regierung s. Suet. Domit. und Dio 
LXVII. Vergi, zu seiner Charakteristik Tue. Agr. 2— 3. 42. 44. 45. 
Er war der erste Römer, welcher den Frieden vom Feinde (dem 
Dacier Decebalus) durch einen Tribut erkaufte, s. Dio LXVII, 7. 
12) Vergi, über den Beginn des britannischen Krieges S. 96 
Anm. 20. Den Oberbefehl in demselben übernimmt Agricola im J. 78, 
s. Tac. Agr. 9, und führt ihn bis 85, wo er aus Neid von Domitian 
abberufen wird, s. ebend. 39. Dio LXVI, 20. Er sichert die von 
ihm gemachten Eroberungen gegen die Einfalle der Picten durch 
eine Befestigungslinie, die er vom Frith of Clyde zum Frith of 
Forth zieht. 
13) S. Dio LXVII, 15 —18. Suet. 17. Philostrat. Vit. Apollon. 
Tyan. Vili, 25. Sein Mörder war ein Freigelassener Stephanus; an 
Eruption des Vesuv (s. oben Anm. 9), Plin. Epp. a. a. 0. und VI, 16. 
20. Vergi, die kurze angebliche Vita des Sueton. 
d) Geb. zu Calagurris in Spanien (wahrscheinlich um 42), kam 
69 nach Rom und lehrte daselbst 20 Jahre, s. Sieron. Chron. Ol. 
CCX1 und CCXVI, vergi, über seine Persönlichkeit Plin. Epp. YI, 32. 
Jwenal. VII, 186 —198. Sein treffliches Hauptwerk ist: Libri duo- 
deeim institutionis oratoriae. Ausserdem werden ihm noch 18 grös¬ 
sere und 145 kleinere Declamationes, von Einigen auch der Taci- 
teische Dialogus de oratoribus s. de causis corruptae eloquentiae 
(s. Inst. VI. prooem. §. 3), jedoch mit Unrecht, zugeschrieben. 
der Verschwörung hatte auch seine Gemahlin Domitia Antheil, s. 
Dio und Philostr. a. a. 0. Den Tag seines Todes s. Suet. 17. Dio 
LXVII, 18. 
14) S. Dio LXVIII, 1—4. Er wurde vom Senat gewählt, und 
adoptierte den Trajan, als er sah, dass er selbst wegen seines Alters 
nicht im Stande war, den Uebermuth der Prätorianer zu brechen, 
s .Dio LXVIII, 3. Plin. Paneg. 5. „Nunc demum " (so sagt Tacitus, 
Agr. 3, unter Nerva und nach der Adoption des Trajan) „redit ani¬ 
mus; et quamquam primo etiam beatissimi seculi ortu Nerva Caesar 
res olim dissociabiles miscuerit, principatum ac libertatem, augeat- 
que quotidie felicitatem imperii Nerva Traianus nec spem modo ac 
votum securitas publica, sed ipsius voti fiduciam ac robur assumpse- 
rit, natura tarnen infirmitatis humanae tardiora sunt remedia quam 
mala." 
15) S. Dio LXVIII, 4. 
16) Aus Italica in Spanien gebürtig, s. Dio LXVIII, 4. Seine 
Geschichte ist ausser Dio LXVIII, 5 — 33 aus dem freilich wenig 
Geschichtliches darbietenden Panegyricus des Plinius und aus zahl¬ 
reichen Inschriften und Münzen zu schöpfen; auch hat die Säule des 
Trajan verhältnissmässig grossen historischen Werth. Er deportierte 
die Delatoren, s. Plin. Paneg. 34, versprach, wie Nerva, keinen Sena¬ 
tor zu tödten und hielt dies Versprechen, s. Dio LXVIII, 5, und 
erwarb sich durch seine Tugenden den Beinamen Optimus, s. Dio 
LXVIII, 23. Plin. 88. Eutrop. VIII, 5 : Huius tantum memoriae dela- 
tum est, ut usque ad nostram aetatem non aliter in senatu principi- 
bus acclametur nisi : Felicior Augusto, melior Traiano. Einen beson¬ 
ders deutlichen Beweis für seine Einfachheit, Gerechtigkeit und "Weis¬ 
heit liefern auch seine Briefe, die den Briefen des Plinius gewöhn¬ 
lich als lOtes Buch derselben angefügt sind. 
17) Durch den ersten dacischen Krieg {Dio LXVIII,,6—9) wurde 
Decebalus zur Unterwerfung gezwungen, im zweiten, während dessen 
auch die berühmte Brücke über die Donau geschlagen wurde (s. Dio 
LXVIII, 13), wurde Dacien zur Provinz gemacht {Dio LXVIII, 
10 —14). Der erste Krieg dauerte 2 Jahre, 101—102, der zweite 
e) Geb. um 61, gest. in Zurückgezogenheit um 96, beides zu 
Neapel. Diese und andere Lebensumstände müssen aus seinen Silvis 
gezogen werden (s. V, 3 III, 5, 52. 64 u. a.). Von ihm Silvarum 
(Gelegenheitsgedichte) libb. V, Thebaidos libb. XII, Achilleidos libb. II. 
Er ist der letzte in der Reihe der römischen Epiker. 
f) S. die merkwürdigen Briefe des Plinius an Trajan und des 
Trajan an Plinius, Plin. Epp. X, 97. 98. Ausführlicher Euseb. hist, 
ecel. IV, 1 — 2. Man zählt übrigens diese Verfolgung als die 3te, die 
des Nero und Domitian als die Iste und 2te, so Sieron. Chron. Die 
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