Full text: Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen

als Republik. Erster Abschnitt. 133 — 79. 
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J. v.Chr. 
Innere Geschichte. 
sehen Thore geschlagen;11 Carbo aus Etrurien ver¬ 
trieben. 0 
Sulla's Dictatur. Seine Proscriptionenp und seine 
auf Wiederherstellung einer völlig aristocratischen 
Verfassung abzweckendenq Gesetze/ 
Sulla legt die Dictatur nieder und zieht sich in 
den Privatstand zurück.8 
11) Auf Befehl des Sulla im dritten Jahre des Kriegs, s. Appian. Mithr. 66. 
n) S. Appian. 93. Plut. 29 — 30. Die Schlacht wurde am 1. No¬ 
vember geliefert, s. Veil. II, 27. Die Anführer der Samniter waren 
Pontius Telesinus, Lamponius und Gutta, und diese Schlacht, in 
welcher die Samniter mit grosser Tapferkeit stritten, ist als ihre 
letzte Kraftanstrengung anzusehen. Vgl. S. 66. Anm. 5. Marius 
tödtete sich nunmehr selbst und Präneste ergab sich, s. Liv. 
LXXXVIII. Appian. 94. Plut. Mar. 46. Süll. 32. Val. Max. YI, 8, 2. 
o) S. Plut. Pomp. 10. Val. Max. YI, 2, 8. Liv.. LXXXIX. Er 
wurde von Pompejus atrf Cosyra ergriffen und getödtet. Pompejus 
setzte darauf nach Africa über und besiegte dort im J. 81 den Ma¬ 
rianer Cn. Domitius Ahenobarbus und den Numidischen König Hiar- 
bas, Plut. Pomp. 11 — 12. Liv. LXXXIX. Sulla ertheilte ihm deshalb 
den Beinamen Magnus und die Ehre des Triumphs. — Das Resultat 
dieser und der zunächst vorausgehenden Kämpfe war die Yerödung 
eines grossen Theils von Italien. Die Samniter waren fast ganz 
ausgerottet, s. Strab. VI, 2, 6. Appian, 93. Plut. 30. Besonders litt 
ausser Samnium noch Etrurien, Sali. Cat. 26, wo auch in den nächsten 
Jahren der Krieg gegen einzelne Städte, z. B. gegen Volaterrae und 
Populonia fortgeführt wurde, s. Strab. Y, 2, 6. Ueberhaupt tni rag 
noxilç ò Zvklaç /nft^ei xctì èxôlaÇe xcù ràçde, tcSv /uèv ccxqotió- 
leis xctTctGxci7iT(av r¡ reí/r) xa&cuQc5v r¡ xoivàç ty/uíag èniTL&ùg 
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tt¡v ts yrjv avTtov xcù rà oix^/uara lç roiiçâs fi 6TU(péQ(ov âie/ni- 
QiÇtv {Appiani). Und nach Liv. LXXXIX hatte er nicht weniger als 
47 Legionen (nach Appian. 100. 104 nur 23 Legionen und 120000 
Maun) zu versorgen! 
p) Die Dictatur (sie war seit 120 Jahren nicht vorgekommen, 
s. Plut. Sull. 33. Veli. II, 28) wurde dem Sulla kurz nach der 
Schlacht am collinischen Thore (Anm. n) übertragen, s. Plut. 31. 
Appian. 98. Auf die Bitten des Metellus machte Sulla, nachdem 
schon Tausende (Oros. V, 21: 9000) gefallen waren, die Namen der 
noch ferner zu Tödtenden auf öffentlich ausgestellten Tafeln bekannt, 
und setzte auf den Kopf eines Geächteten den Preis von 2 Talenten. 
Nach Plut. 31 standen auf der ersten Tafel 80, auf einer zweiten 
220, auf einer dritten eben so viele, nach Andern wurden 40 Sena¬ 
toren und 1600 Ritter, Appian. 95, vergi. 103, oder 2000 Senatoren 
und Ritter, Flor. III, 21, oder überhaupt 4700, Val. Max. IX, 2, 1, 
oder gar 15000, Oros. Y, 22. Eutr. Y, 9, geächtet. Vergi, die Schil¬ 
derungen Dio fr. 109. Senec. de Clemen. II, 12. Ueber die Pro- 
Bcriptionen erfolgte dann auch noch ein besonderes, die Grausamkeit 
schärfendes Gesetz, s. Veil. II, 28: Adiectum etiam, ut bona pro- 
scriptorum venirent, exclusique paternis opibus liberi etiam petendo- 
rum honorum^ iure prohiberentur, simulque — senatorum filli et 
onera ordinis sustinerent et iura perderent, vergi. Cic. pro Rose. Am. 
§.125 — 128. Plut. 31. Liv. LXXXIX. 
q) Sulla's Gesetzgebung beruhte auf dem „ kurzsichtigen Ent¬ 
schlüsse, Alles ungeschehen zu machen, was seit Menschengedenken 
den Umständen eingeräumt war. " (Nieb.) 
r) Die wichtigsten seiner Gesetze, sind die tribunicia, durph 
welche er die Volkstribunen auf das Recht der Intercession be¬ 
schränkte und zugleich verordnete, dass kein Tribun später ein 
höheres Amt "bekleiden durfte, s. Cic. de Legg. III. §. 22. Terr. Act. 
II. X. I. §. 155. Caes. B. C. I, 5. 7. App. 100, und die judiciaria, 
wodurch die Gerichte dem Senat zurückgegeben wurden, s. Tac. Ann. 
XI, 22. Veil. II, 32. Cic. Verr. Act. I. §. 37. §. 49 und Ps. Ascon. 
zti diesen St. u. ö. Von seinen übrigen zahlreichen Gesetzen sind zu 
bemerken: die Lex de provineiis ordinandis, wodurch bestimmt 
wurde, dass die Statthalter das Imperium behalten sollten, „quoad 
in urbem introissent," s. Cic. ad fam. I, 9, 25, und dass der alte 
Statthalter 30 Tage nach der Ankunft des neuen die Provinz ver¬ 
lassen sollte, s. ebendas. III, 6, 3. 6, und endlich dem Aufwand der 
Provinzen bei der Sendung von Gesandtschaften nach Rom zum Lobe 
der Statthalter ein Maass gesetzt wurde, s. ebendas. III, 8. 10, 6; die 
Lex de sacerdotiis, wodurch die Wabl der Priestercollegien dem 
Volke bis auf die des Pontifex Maximus wieder entzogen wurde, s. 
S. 64. Anm. f. Bio XXXVII, 37. Noch ist zu bemerken, dass er die 
Zahl der Prätoren auf 8 erhöhte, Big. I, 2. §. 32. Bio XLII, 51, 
die der Quästoren auf 20, Tac. Ann. XI, 22, die der Pontífices, der 
Augurn und der Aufseher über die sibyllinischen Bücher auf je 15, 
Liv. LXXXIX. Tac. Ann. YI, 12. Den Senat vermehrte er bis auf 
600, Liv. LXXXIX. Appian. 59, und verlieh 10000 Sclaven das 
Bürgerrecht, Appian. 100; letzteres Beides Maassregeln, die er be¬ 
sonders zu seiner eignen Sicherstellung traf. 
s) Appian. 104: ccAA« /uoi ôoxeï xoqov re TioXéfMov xcù xoqov 
ùqxrjç xoà xoqov uGtsoç Xaßwv ènì réksí xcù àyçoixiccç iqctg&rjvac, 
vergi. Plut. 34. (Aurel. Vict.) de vir. ill. 75. Oros. V, 22 u. ö. Er 
ging nach Puteoli, Plut. 37, und lebte dort seinem Vergnügen, ohne 
jedoch die öffentlichen Angelegenheiten aus den Augen zu verlieren, 
starb aber im folgenden Jahre, 60 J. alt, s. Appian, 105. Val. Max. 
IX, 3, 8. 
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