Zweiter Zeitraum. — § 14 Der syrische Krieg.
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2) Er nimmt den Hannibal an seinem Hofe auf, der
seine unter ihm auf blühende Vaterstadt durch freiwillige Aus¬
wanderung vor der Schmach, ihn den Römern ausliefern zu
müssen, bewahrt hatte.
3) Er nimmt die Wahl der mit der Dankbarkeit Roms
unzufriedenen Ätoler zum Bundesfeldherrn an.
Gegen den Rat Hannibals, der den Krieg im grossen
Stile geführt und nach Italien hinübergespielt wissen will,
setzt er mit einem Heer von nur 10000 Mann zu Fuss und
500 Reitern nach Griechenland über, wo 4000 Mann Ätoler
zu ihm stossen.
Rom sendet ein fast doppelt so grosses Heer unter
Acilius Glabrio. Die Achäer und die bedrohten Klein¬
asiaten Rho du s und Pergamum fallen ihm zu.
191. Bei den Thermopylen Sieg des römischen Feld¬
herrn, dessen Legat M. Porcius Cato auf dem einst von
Ephialtes gezeigten Schleichwege (s. Abt. I, S. 45) den Ätolern
in den Rücken fällt. Antiochus flüchtet aus Europa.
L. Cornelius Scipio, Bruder cies älteren Africanus,
der ihn als Legat begleitet, setzt, nachdem die römische
Flotte die syrische zurückgedrängt, ungehindert über den
Hellespont.
Antiochus stellt sich an der Spitze eines grossen Heeres
mit morgenländischer Kriegsrüstung (Sichelwagen, Elefanten,
Kamelreiter u. a.) am Sipylus ihm entgegen.
190. L. Scipio schlägt mit Beihilfe des Eumenes von
Pergamum den Antiochus entscheidend bei Magnesia.
Antiochus muss alles Land diesseits des Taurus heraus¬
geben, die Flotte bis auf 10 Schiffe ausliefern und Kriegs¬
entschädigung zahlen.
Mit dem abgetretenen Gebiet werden Eumenes von
Pergamum und die Rhodier für geleistete Bundeshilfe be¬
lohnt, zugleich wird Eumenes durch Niederwerfung der
Galater vor einem bedrohlichen Feinde gesichert.
189 werden die Ätoler gezüchtigt und der Botmässig-
keit Roms unterworfen.
L. Cornelius Scipio erhält den Namen „Asiaticus“.
Hannibal flieht zum König Prusias von Bithynien und
nimmt 183, um nicht von diesem an Rom ausgeliefert zu
werden, Gift. In demselben Jahre stirbt auch sein grosser
Gegner P. Cornelius Scipio Africanus, fern seiner
undankbaren Vaterstadt, wo er von seinen Neidern wegen