Full text: Römische Geschichte (Abt. 2)

66 Dritter Zeitraum. — § 24. Die Wiederherstellung der Adelsherrschaft etc. 
nimmt das von Aristion (Philosoph) hartnäckig verteidigte 
Athen nach längerer Belagerung. Plünderung der Stadt. 
86. Mithridates nimmt Stellung auf dem für Reiterei und 
Sichelwagen günstigen Gelände von Böotien. Sulla schlägt 
das an Zahl weit überlegene, von Archelaus geführte Heer 
bei Chäronea und nötigt 85 durch die Schlacht bei Orcho- 
menus Mithridat, sich aus Griechenland zurückzuziehn. 
Neue Rüstungen. Doch die Stellung Mithridats im Osten 
ist erschüttert. Die Kleinasiaten, erbittert über dessen des¬ 
potische Willkür, neigen sich wieder den Römern zu Lu- 
cullus, Sullas Legat, bringt eine Flotte zusammen und nimmt 
einige Küstenstädte Kleinasiens. Ein römisches Heer, von 
der marianischen Regierung dorthin gesandt (unter Marius’ 
Nachfolger, dem Konsul Flaccus und nach dessen meute¬ 
rischer Ermordung unter dem Legaten Fimbria), war hier 
bereits im Kampfe gegen Mithridat begriffen und bedrängt 
ihn von Norden. Nach Sullas glücklicher Landung schliesst 
Mithridates, von zwei Seiten bedrängt, zu Dardanus einen 
Frieden: Alle Eroberungen werden herausgegeben, die Flotte 
wird ausgeliefert und Kriegsentschädigung gezahlt. 
Nunmehr zwei römische Heere auf feindlichem Boden 
drohend einander gegenüber! Doch die Marianischen Sol¬ 
daten laufen zu Sulla über, ihr Befehlshaber (Fimbria) stürzt 
sich in sein Schwert, und Sulla vereinigt beide Heere. 
Die Asiaten büssen mit schweren Geld- und Leibes¬ 
strafen ihren Abfall. 
83 schifft sich Sulla nach Italien ein. 
§ 24. Die Wiederherstellung der Adelsherrschaft 
durch Sulla. 
Sulla, Aristokrat, auch in der Erscheinung, von edlen Anlagen, 
griechisch gebildet. Streben nach hohen Zielen, doch ohne Begeiste¬ 
rungsfähigkeit; mehr dem Lebensgenuss huldigend, als von Ehrgeiz 
und Herrschsucht getrieben. Jetzt 55 Jahre alt. Als Feldherr bewährt, 
Abgott seiner Soldaten (vgl. Wallenstein), auch von persönlicher 
Tapferkeit, ist er durch die Lage der Dinge berufen, die Marianerherr- 
schaft zu stürzen und eine Alleinherrschaft aufzurichten. Er benutzt 
diese nicht zu selbstsüchtigen Zwecken, sondern zur Wiederherstellung 
der Adelsherrschaft. Gewandt und schlau, scheut er auch die Mittel 
der List und Verstellung nicht („Löwe und Fuchs“) und opfert ohne 
Bedenken Menschenblut, ohne eigentlich grausam zu sein (Verstandes¬ 
mensch). Sein Beiname „der Glückliche“ (Felix). 
I. Der Kampf gegen die Marianer. Sulla, in 
Brundisium 83 gelandet, erhält Zuzug von den Parteigenossen
	        
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