— 190 — 
1522—25 Reformen in Wittenberg (Messe, Predigt, Fasten, Bilder, 
Priesterehe, Mönchsgelübde); Verheiratung mit Katharina von Bora. 1525. 
1525—30 Innerer Aufbau der evangelischen Kirche in Kursachsen 
(Pfarrerstand, Gottesdienstordnung, Kirchenlied, Kirchenregiment, Kate¬ 
chismus). 
1530—46 Wirksamkeit als Professor, Prediger und Schriftsteller 
(Kirchenpostille, Hauspostille, Auslegung der biblischen Bücher, Briefe). 
1546, 18. Februar, gestorben zu Eisleben, begraben in 
Wittenberg. 
2. Die innere Entwickelung Luthers. 
I. Die Zeit des Lernens, 1483—1517. 
Schulbildung; Eintritt ins Kloster, Reife nach Rom, Seelenkämpfe, 
innere Umwandlung zum ersten evangelischen Christen. („So halten 
wir es nun . . .") 
II. Die Zeit des Kämpfens, 1517—15*25. 
Kampf gegen den Ablaß. 
Kampf und Bruch mit Rom: Die heilige Schrift Richtschnur 
des Glaubens, das Konzil kann irren, die Seligkeit liegt nicht in des 
Papstes, sondern in der eignen Hand (Glaube) und in Gottes Hand 
(Gnade).r 
Kampf und Bruch mit Kaiser und Reich: Verweigerung des 
Widerrufs, Feststellung der beiden Hauptgrundsätze vom Glauben und 
von der Schrift. 
Kampf gegen die Bilderstürmer und die aufrührerisch en 
Bauern: Die Einrichtungen der Kirche und des Staates sollen fried¬ 
lich und allmählich, nicht gewaltsam und plötzlich geändert werden — 
Reformation, nicht Revolution. 
III. Die Zeit des Bauens, 1525(21)—1546. 
Darbietung der deutschen heiligen Schrift und der Kirchen¬ 
postille. 
Umänderung der Messe zum Abendmahl. 
Die Predigt des Evangeliums soll der Mittelpunkt des 
Gottesdienstes und die Hauptaufgabe der Kirche fein. 
Erst Freilassung, dann Aufhebung des Fastens, der Priesterehe 
und der Mönchsgelübde. 
Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst durch Gesang (Kirchenlied). 
Gründung der sächsischen Landeskirche durch Gottesdienst¬ 
ordnung, Kirchenvisitation, Pfarrerstand, Kirchenregiment des Landes¬ 
herren, Katechismusunterricht für die christliche Jugend (Volksschule, 
Lateinschule). 
Feststellung des evangelischen Bekenntnisses (1530) und 
Ausbreitung desselben durch Wort und Schrift.