Ost- und Zentralasien.
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kommt es dem englischen Kolonialreich (376 Mill.) ziemlich gleich; es umfaßt nahezu
ein Viertel der ganzen Menschheit. Durch Gebietsurnsaug und Bevölkerungs¬
zahl ist China ein Weltreich.
Das gesamte Chinesische Reich besteht aus dem Gebiet von Zentral-
a s i e n (H o ch a s i e n) und dem eigentlichen China mit dem südlichen
Teile der Mandschurei.
Ientralasien (Hochasien).
Zentralasien besteht aus ausgedehnten abflußlosen Hochländern, die von mäch¬
tigen Randgebirgen umschlossen werden. (Nenne diese Randgebirge nach der Karte!)
Das Innere des Hochlandes gliedert sich in zwei Teile:
1. den südlichen Teil, zwischen den Ketten des Himalaja und des Kueulun
gelegen, nimmt Tibet ein. Es wird von einer Reihe mächtiger Gebirgsketten durch¬
zogen, zwischen denen sich von Schutt und Salzseen erfüllte Längstäler in einer Höhe
von 5000 m erstrecken;
2. der nördliche Teil, das sog. Han-Hai (= ausgetrocknetes Meer), 800—1000 m
hoch, umfaßt zwei Becken:
a) das Tarimbeüen (Ostturkestan), eingeschlossen von Kueulun und T i a n -
s ch a n, und
b) die Mongolei (auch Wüste Gobi oder S ch a - m o genannt).
Die hohen Bergketten entziehen den Winden die Feuchtigkeit, bevor sie die
inneren Ebenen erreichen. Infolgedessen ist die Bewässerung Jnnerasiens äußerst
dürftig. Jnnerasien hat größtenteils Steppen-, teilweise sogar Wüstencharakter.
Die heute sehr spärliche Bevölkerung gehört fast durchaus der mongo¬
lischen Nasse an. Der Natnr des Landes entsprechend, obliegt sie hauptsächlich dem
Hirten- und Nomadenleben.
Siedelungen. Größere Siedelungen finden sich nur an den Hauptverkehrs-
lunen. In Tibet: Lasa in der Nähe des Brahmaputra, der Sitz des Dalai-Lama, des
geistlichen Oberhauptes der Buddhisten. — In Ostturkestan^: Kaschgar und Iar-
k a n d an den Quellflüssen des Tarim, Handelsplätze.
Das eigentliche China.
Das eigentliche China zerfällt bezüglich der B o d e n g e st a l t in zwei Gebiete:
1. Südchina erfüllen parallel streichende Gebirgsketten, die von SW. nach
NO. ziehen;
2. Nordchina ist im O. Tiefland, bedeckt von fruchtbarem Löß („das
Land der gelben Erde"), der bis 500 m Mächtigkeit erreicht2). (Abb. S. 20.)
Dank den ausgiebigen Monsunregen erfreut sich China guter Bewässerung.
Die beiden Hauptströme sind der H o a n g - h o und der I a n g - t s e - k i a n a.
s Lauf nach der Karte an!) — Im Winter bedecken fich unter dem Ein-
Unß eisiger Nordwinde die unter süditalienischer Breite liegenden Küsten des Gelben
= y^er ^urkvölker. 2) Der Löß ist ein gelbbrauner, lockerer Mergel
(Gemach von Ton und Kalt), der auch in Deutschland in den ehedem nicht vergletscherten Ge¬
beten eine große Verbreitung hat. 1 ;