Object: Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben (Teil 4)

Ost- und Zentralasien. 
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kommt es dem englischen Kolonialreich (376 Mill.) ziemlich gleich; es umfaßt nahezu 
ein Viertel der ganzen Menschheit. Durch Gebietsurnsaug und Bevölkerungs¬ 
zahl ist China ein Weltreich. 
Das gesamte Chinesische Reich besteht aus dem Gebiet von Zentral- 
a s i e n (H o ch a s i e n) und dem eigentlichen China mit dem südlichen 
Teile der Mandschurei. 
Ientralasien (Hochasien). 
Zentralasien besteht aus ausgedehnten abflußlosen Hochländern, die von mäch¬ 
tigen Randgebirgen umschlossen werden. (Nenne diese Randgebirge nach der Karte!) 
Das Innere des Hochlandes gliedert sich in zwei Teile: 
1. den südlichen Teil, zwischen den Ketten des Himalaja und des Kueulun 
gelegen, nimmt Tibet ein. Es wird von einer Reihe mächtiger Gebirgsketten durch¬ 
zogen, zwischen denen sich von Schutt und Salzseen erfüllte Längstäler in einer Höhe 
von 5000 m erstrecken; 
2. der nördliche Teil, das sog. Han-Hai (= ausgetrocknetes Meer), 800—1000 m 
hoch, umfaßt zwei Becken: 
a) das Tarimbeüen (Ostturkestan), eingeschlossen von Kueulun und T i a n - 
s ch a n, und 
b) die Mongolei (auch Wüste Gobi oder S ch a - m o genannt). 
Die hohen Bergketten entziehen den Winden die Feuchtigkeit, bevor sie die 
inneren Ebenen erreichen. Infolgedessen ist die Bewässerung Jnnerasiens äußerst 
dürftig. Jnnerasien hat größtenteils Steppen-, teilweise sogar Wüstencharakter. 
Die heute sehr spärliche Bevölkerung gehört fast durchaus der mongo¬ 
lischen Nasse an. Der Natnr des Landes entsprechend, obliegt sie hauptsächlich dem 
Hirten- und Nomadenleben. 
Siedelungen. Größere Siedelungen finden sich nur an den Hauptverkehrs- 
lunen. In Tibet: Lasa in der Nähe des Brahmaputra, der Sitz des Dalai-Lama, des 
geistlichen Oberhauptes der Buddhisten. — In Ostturkestan^: Kaschgar und Iar- 
k a n d an den Quellflüssen des Tarim, Handelsplätze. 
Das eigentliche China. 
Das eigentliche China zerfällt bezüglich der B o d e n g e st a l t in zwei Gebiete: 
1. Südchina erfüllen parallel streichende Gebirgsketten, die von SW. nach 
NO. ziehen; 
2. Nordchina ist im O. Tiefland, bedeckt von fruchtbarem Löß („das 
Land der gelben Erde"), der bis 500 m Mächtigkeit erreicht2). (Abb. S. 20.) 
Dank den ausgiebigen Monsunregen erfreut sich China guter Bewässerung. 
Die beiden Hauptströme sind der H o a n g - h o und der I a n g - t s e - k i a n a. 
s Lauf nach der Karte an!) — Im Winter bedecken fich unter dem Ein- 
Unß eisiger Nordwinde die unter süditalienischer Breite liegenden Küsten des Gelben 
= y^er ^urkvölker. 2) Der Löß ist ein gelbbrauner, lockerer Mergel 
(Gemach von Ton und Kalt), der auch in Deutschland in den ehedem nicht vergletscherten Ge¬ 
beten eine große Verbreitung hat. 1 ;
	        
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