Full text: Römische Geschichte (Teil 2)

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Sulla unter Sulla flieht mit feinem Kollegen Q. Pompejus Rufns 
.Hceresmacht zum Heere, welches in Carnpanien gegen den Mithradates 
gung9361065 gebildet wurde. Snlpicius in der richtigen oder falschen Vorans- 
ficht eines Gewaltaktes des Sulla läßt den Oberbefehl (gegen 
Mithradates) und die Provinz Asia auf Marius übertragen, 
nachdem sie Sulla genommen war. Dieser versammelt darauf 
sein Heer, stellt ihm vor, daß der neue Oberfeldherr wahr¬ 
scheinlich mit anderen Soldaten nach Asien ziehen werde, und 
bewegt die sechs Legionen (darunter nur ein höherer Offizier) 
gegen Rom zu ziehen. NB. Die erste Verletzung der Heiligkeit 
des römischen Stadtbezirkes durch Legionen — veranlaßt durch ein 
Einnahme Optirnatenhanpt. Nach kurzem Kampfe (am Esqnilinischen 
durch^Sulla. Tempel der Tellns) müssen bie Führer fliehen: der ältere Marius 
(nach Mintnrnä," dann) nach Afrika (wohin sich der jüngere 
Marius [Sohn] sogleich begeben hatte); Snlpieins in Lanren- 
tum ergriffen und getötet. (NB. Im ganzen wurden zwölf 
proskribiert.) 
Vorläufige Sullanische Verfassungsanfänge: Sulla verbessert die 
des°Sulla^im Lage der Schuldner (Zinsmaximum, fenus imciariumV). Aus- 
Beatifd6en seudnng von Kolonien. 300 neue Senatoren; legislatorische 
Initiative der Volkstribunen beschränkt durch notwendige 
Vorberatung im Senat. Servianische Stimmordnnng (ver¬ 
wandelt 241 in Erteilung gleicher Stimmenzahl an jede Klasse 
vergl. o. S. 84) wiederhergestellt. Für 87 dennoch (neben dem 
optimatischen Kandidaten Gn. Oetavins) L. Cornelius Cinna 
zum Konsul (durch die equites, die wegen des Zinsgesetzes er¬ 
bittert waren) gewählt. Sulla begnügt sich mit dem Schwur 
der Konsuln auf die neue Verfassung und zieht in den Krieg 
gegen Mithradates (ob aus Gleichgültigkeit gegen den obigen 
Mißerfolg?). 
Erster mithradatischer Krieg 88—84(3). 
Mithradates VI Philopator, König von Kappadocien am 
130-63, Mi- Meer (= Pontus — mit indogermanischer Bevölkerung s. o. — 
manYnig Hauptstadt Sinope), der letzte König des Ostens, der es 
von Pontus. roagtf der römischen Weltherrschaft ernstlichen Wider¬ 
stand zu leisten. Von imponierender Erscheinung, mit vielen 
tüchtigen Eigenschaften, ist er durch unb burch ein Sultan! Er ist 
gewöhnt an Anstrengungen, sogar an Gift (baher „antidotum Mi- 
thridatis“ bei Eelsns — ihm zn Ehren genannt); an seinem Hof 
liebt er bie Wettkämpfe — auch im Essen unb Trinken. Griechen 
x) Bezeichnende Anekdote über die Rettung des Marius durch das 
Grauen des cimbrischen Nachrichters, welches den Rat von Minturnä ver¬ 
anlaßt, jenen — mit Geld versehen — zu entlassen.
	        
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