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baren Grund. Gesandtschaft nach Delphi. Ein etruskischer
Harnspex verrät, daß in vejentischen Schicksalsbüchern stehe, wenn
der See überlaufe, werde Rom untergehen, sonst Veji. Der
See wird abgeleitet durch einen emissarius (397 begonnen; 397.
soll erhalten sein). Gesandte von Veji bitten um Schonung,
doch werden sie abgewiesen; ihr letztes Wort: der Harnspex
habe den Orakelsprnch nur halb verkündet: wenn Veji untergehe,
werde auch Rom bald untergehen. Jetzt neuer Anlauf der
Römer, M. Furius Camillus zum Diktator ernannt.
Durch einen Minen gang (cuniculus), der in den Tempel der
Juno zu Veji führt, wird die Stadt 396 genommen und Veji Mt 396.
geplündert, die Beute unter die Soldaten verteilt.
NB. Die zehnjährige Belagerung ist in der Über¬
lieferung durch diejenige von Troja beeinflußt.
Fortschritte der militärischen Mittel und Einrich- Fortschritte
tungen: Minengänge in diesem Kriege öfter, Dienst im ltoefJmhtav'
Winter, Sold, equites equo privato (reiche Plebejer, die
zu den Rittercenturien gehörten, ohne ein Pferd angewiesen er¬
halten zu haben).
Camillus hielt einen prachtvollen Triumph mit einem Gespann
von vier weißen Rossen (— Jupiter oder Sol). NB. Damals
noch anstößig!!
Capena, Sutrium, Nepet traten unter römische Etrurien bis
Hoheit. Bündnis mit Falerii. 391 wurden Volsinii (und £ CIS
Salpinnm), die 392 Plünderungen des römischen Gebiets unter- unterworfen,
nommen hatten, gezüchtigt. Vorstoß Roms über den cimi
nischen Wald: zwanzigjähriger Waffenstillstand. Camillus Jenseits des-
verbauut wegen seines Übermutes (und Eigennutzes bei der Ver-
füguug über die Beute?)
NB. Dieser große Erfolg läßt auf eine große Schwäche des
etruskischen Städtebundes schließen.
Die etruskisch-karthagische Seeherrschaft war all-Etruskische
mählich gestürzt: 480 Schlacht bei Himera, 474 Schlacht SeStumMe-
bei Cnmä (dieses und Hiero von Syrakus gegen die Etrusker, Jre.3eit6e»°«
die von Eampanien abgeschnitten werden). 424 fällt Capna her bedroht,
den Sabellern zu. 385 Dionys von Syrakus erstürmt
Pyrgi (bei Cäre). Um dieselbe Zeit Bedrängnis der Etrus- 385-
ker durch die Gallier: Erklärungsgrund für ihre Schwäche.
(weil altlatinisch), welche litt unter Überschwemmungen. Für den Preis
der Beseitigung dieser Landplage und Verwandlung des ganzen Gebiets
in Fruchtebenen kämpft die plebs.
Hermann, Lehrbuch der Weltgeschichte II. 3