Full text: Römische Geschichte (Teil 2)

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Beide mäch¬ 
tig, Karthago 
mehr nur 
durch äußere 
Mittel. 
unter bessert Enkeln aus: Seit 450 sind bte Afrer unterwor¬ 
fen (eD-vjj in bett Verträgen); bie phönizischen Kolonien (anfangs 
außer Utiea) tote bte karthagischen (selbst die am offenen Ozean) 
werben abhängig (^.vf-i^ayiSsc, noXsic KaQ/jjdovLwv vnaQ/oi, oi rolc 
uvroTc vo/LioLg xqiovtcu): Karthago bas Haupt eines Bunbes- 
staates, jetzt erst eine Großmacht. Doch seine Verfassung 
schwankt zwischen Aristokratie (zwei Suffeteu uub breißig Geron- 
ten) uub Demokratie. Feinbschast zwischen reich uub arm. 
Als Bnnbesgenosse nicht unwichtig ist Syrakus, wenn auch 
kein Großstaat. 
Die Stabt, gegrüubet um 700 von Korinth aus (s. o. T. I 
S. 93) ursprünglich unter einer Aristokratie (ber Gamoren), seit 
485 unter ber Tyrannis bes Gelon (Vorkämpfers ber Griechen 
gegen bie Karthager), 477 unter ber bes Hiero I (Siegers von 
Cumä), 467 bes Thrasybulus, verfällt seit 466 ber Demokratie 
(Eleutherienfeft, Petalismus ^ Ostraeismus), bie zwar bett Plan 
ber Hegemonie in Sizilien z. B. gegen bie ionischen Griechen 
Siziliens verfolgt (bcther athenische Hülfeseubungen 427/25 s. o. 
T. 1 S. 150), aber sich ber Expebition ber Athener 415 nicht 
gewachsen zeigt (Verfall ber Verteibiguugsmittel). Hermokrates 
(Aristokrat) rettet bett Staat (413), Diokles giebt ihm Gesetze, 
Dionysius i aber, bes ersteren Schwiegersohn, begrünbet wieber eine 
Tyrannis (405), grausam (Dämon ttttb Phiuthias — Möros), 
aber mäßig uub glänzenb. Sein Sohn Dionysius II hält sich 
gegen Diou (I 353), erliegt aber beut Timoleon (343—337). 
— (Über Agathokles ttttb Hiero II s. u. S. 53.) 
Erster punischer Krieg 264—241. 
Vergleichung ber Kräfte. — Rom ist stark uub mächtig 
(vornehmlich zu Laube), Karthago begleichen (zur See). _ Das 
Altertum kennt nicht bie Jbee einer Staatenfamilie wie 
bas moberne Europa (christlich-germanische Jbee): Zwei mächtige 
Staaten müssen im Altertum sich bekämpfen, wenn ihre Macht- 
sphären sich berühren. Denn es giebt nur Herrschen ober Dienen. 
Das Ergebnis bes Entscheibnngskampfes im vorliegettbett Falle 
erscheint von vornherein sicher: Rom war kriegstüchtig bis 
in bte einzelnen Bürger herab, Karthago unkriegerisch, 
vorzugsweise hanbeltreibenb. Nur eine Minberheit, fast 
nur eine Familie, war Trägerin ber Jbee bes Kampfes 
mit Rom. Je großartiger biese erscheint, besto kleinlicher 
ihr Staat. Rom war frei ttttb einig, baher jeber Bürger 
ein lebenbiges Glieb bes staatlichen Organismus; in gewissem 
Sinne ebenso auch Italien, wenigstens war es gut organi¬ 
siert. Dagegen in Karthago schroffer Gegensatz zwischen 
Besitzenben ttttb Besitzlosen, also soziale Zerrissenheit.
	        
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