und Island ganz aufgehört und die Kunde dieser Entdeckung war fast
ganz verschollen.
Die weiteren Entdeckungen drängten sich jetzt in
rascher Folge. Franz Balboa ging über die Landenge von
Panama und nahm den stillen Ocean für die Krone Spanien
in Besitz (1513). Ferdinand Cortez*) wurde von dem
Statthalter von Cuba zur Eroberung von Mexiko ausgesandt.
Hier bestand ein altes Aztekenreich unter dem Könige Monte-
zuma. Die Einwohner hatten schon eine gewisse Kultur, von
der noch jetzt erhaltene Ruinen von Tempeln und Palästen
Zeugniss geben. Ihre Religion war ein Sterndienst; mit der
Schrift und den Anfängen der Künste waren sie vertraut.
Obwohl die einheimische Regierung hart und drückend war,
so fand Cortez doch bei der Eroberung lebhaften Widerstand
(1519 — 21). Er wurde zwar von dem feigen Könige selbst in
die Hauptstadt Mexiko eingeladen, musste sie aber bald bei
einem Aufstande des Volkes in jäher Flucht verlassen. Erst
S durch die Wiedereinnähme der Stadt sicherte er die gemachten
Eroberungen. Das Land wurde jetzt unter die spanischen An¬
siedler vertheilt und jedem eine Anzahl Eingeborener zugewiesen,
welche zu Sklavendiensten gezwungen wurden. Diese Härte
hatte wiederholte Aufstände der Indianer zur Folge, welche nur
mit grausamer Strenge unterdrückt werden konnten. Nach
der Eroberung des goldreichen Mexiko wandte sich Cortez,
weil die Regierung ihn in seiner statthalterlichen Würde be¬
schränkte, nach Californien und kehrte dann nach Spanien
zurück.
Pizarro fand auf einer Fahrt nach Süden Peru, das
Reich der Inca, wo sich eine der Mexikanischen ähnliche
Kultur entwickelt hatte. Er gründete die Hauptstadt und
wusste sich gegen seinen Nebenbuhler Almagro, den Entdecker
von Chile, zu behaupten. Almagro wurde gefangen und ermordet.
Aber sein Sohn rächte den Fall des Vaters durch die Ermor¬
dung Pizarros.
An der Spitze der Verwaltung stand in den neu entdeckten
und unterworfenen Ländern ein Vicekönig, bis Karl I. (V.) die
*) Prescott, history of the conquest of Mexico. Deutsch v. Eberty,
2 Bde. 1845.