Zu eng dem vollen Herzen
War eines jeden Brust;
Doch war es nicht vor Schmerzen,
Es war vor Dank und Lust.
2. Jüngst hatten Feuerflammen
Ihr Städtlein ausgeraubt,
Und alle Not zusammen
Schlug um ihr armes Haupt.
Er hatt’ es bald vernommen —
Was wüßf er nicht im Land? —
Und Hilfe war gekommen
Von seiner milden Hand.
3. Gewichen war das Übel,
Wie Nacht vor Sonnenglanz;
Im Städtchen jeder Giebel
Stand schmuck mit seinem Kranz.
Sie kamen reich beladen
Mit Dank und Gotteslohn,
Den echten Himmelsgnaden
Für einen Königsthron.
4. Zum König öffnet ihnen
Die Tür der Leibhusar;
Es künden Blick und Mienen
Den Dank so voll und wahr:
„Staub, der wir sind, wir mögen
Nur danken mit Gebet:
Gott schütte seinen Segen
Auf Eure Majestät!"
5. Da stand er mit der Krücke,
So hager und gebückt;
Was hat in seinem Blicke
So demanthell gezückt?
Er sprach — es klang wie Zanken
Das kurze Wort beinah —:
„Ihr habt mir nicht zu danken,
Denn dafür bin ich da!"
J