Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 5)

Der Krieg von 1813. 
115 
Vandamme in den Rücken, und in der Schlacht bei Kulm und Nollen - 
dorf wurde dessen Korps vernichtet, er selbst gefangen. 30.Aug. 
Noch einmal befahl Napoleon einen Vorstoß gegen die Nordarmee, 
diesmal unter Ney. Dieser kam, von Wittenberg mit 58000 Mann nord¬ 
östlich marschierend, bei Dennewitz in der Gegend von Jüterbog mit 
Tauentzien ins Gefecht, dem Bülow zu Hilfe kam. Die 40 000 Preußen 
errangen den Sieg; von den Russen und Schweden nahmen nur kleine 
Abteilungen am Kampfe teil, erst gegen Abend traf der schwedische Kron¬ 
prinz ein. 
In den nächsten Wochen erfolgte eine Reihe von Angriffsbewegungen 
der Armeen, ohne daß es zu einer Entscheidung gekommen wäre. Da ent¬ 
schlossen sich Blücher und Gneisenau den Krieg über die Elbe binüberzu^- 
tragen. Am3. Oktober erkämpftejQorfJjei Wartenburg den Übergang; ®.lSa:0 
darauf überschritt auch der Kronprinz von Schweden den Strom. Als sich 
Napoleon von Dresden her ihnen näherte, wichen beide Armeen nach 
Westen, über die Saale, aus. Gleichzeitig hatte die böhmische Armee die 
Pässe des Erzgebirges überschritten und marschierte, freilich langsam und 
mit übergroßer Vorsicht auf Leipzig. Hier kam es zur Entscheidungs- 16Sl^i9Dft 
Macht. Am JL6. Oktober focht Napoleon bei Wackau und Liebert- 
wolkwi^jiggen Schwarzenberg. Da dieser einen ziemlich großen Teil 
seiner StreUkräfleTmTdenTlinken Ufer von Pleiße und Elster aufgestellt 
hatte, wäre er von Napoleon beinahe bei Wachau besiegt worden; erst 
nachdem ein Teil jener Truppen wieder auf das rechte Ufer gezogen 
worden war, gelang es, das Schlachtfeld zu behaupten. An demselben 
Tage ging Blücher auf der von Halle herkommenden Straße gegen 
Leipzig vor. Möckern, das Marmont mit 20000 Mann auf das tapferste 
verteidigte, wurde von den 21000 Preußen des Iorkschen Korps im 
heldenmütigsten Kampfe unter schweren Verlusten genommen. 
Am 17. Oktober ruhte der Kampf; ein letzter Versuch Napoleons, mit 
Kaiser Franz Verhandlungen anzuknüpfen, hatte keinen Erfolg. Der 
Kronprinz von Schweden erklärte sich erst, nachdem ihm Blücher die Hälfte 
seiner Armee überlassen hatte, bereit, an der Schlacht teilzunehmen. Auch 
jetzt brach er zu spät auf und rückte zu spät in die ihm angewiesene Stellung 
ein; sein schwedisches Korps schonte er auch diesmal auf das vorsichtigste. 
So standen nun 160000 Franzosen 295000 Verbündete gegenüber, von 
denen aber nur etwa 200 000 am Kampfe teilnahmen. Probstheida, 
der Mittelpunkt der französischen -Stellung, wurde trotz dreimaligem An¬ 
sturm nicht genommen; dagegen drangen auf dem rechten Flügel Bülow 
8*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.