Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 5)

164 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. 
deutsche Armee das Volk in Waffen dar, während in Frankreich die Wohl¬ 
habenden und Gebildeten der Dienstpflicht überhoben waren. Den Ober¬ 
befehl führte König Wilhelm, dem Moltke als Chef des Generalstabes 
s Deutsche zur Seite stand. Es wurden drei Armeen gebildet. Die erste Armee 
Aufstellung.^^ General von Steinmetz versammelte sich an der Mosel und auf 
dem Hunsrück, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl in den 
Nahegegenden. Die dritte Armee, zu der außer preußischen Truppen 
die süddeutschen Streitkräfte gehörten, wurde dem Befehl des Kron¬ 
prinzen Friedrich Wilhelm unterstellt, den als Generalstabschef 
wiederum General von Blumenthal begleitete. Sie stand in der öst¬ 
lichen Pfalz, am Rhein, und überschritt zuerst die Grenze. 
Weitzenburg Truppen der dritten Armee, Bayern und Preußen, erstürmten am 
4. August. ^ 3tugu^t Weißenburg und den Gaisberg, die von dem General Douay 
mit wenig mehr als 6000 Mann besetzt gehalten wurden. Auf dem Weiter¬ 
marsch traf man am 6. August auf den Marschall Mac Mahon, der mit 
6 August etwas über 50 000 Mann in fester Stellung hinter Wörth auf dem 
U9 Plateau vonFröschweiler stand. Die Vorhut begann sofort die Schlacht; 
nach hartem Kampf und, nachdem die Deutschen, anfangs in der Minder¬ 
heit, immer neue Truppen herangezogen hatten, wurde unter starken Ver¬ 
lusten die feindliche Stellung erstürmt und der Gegner in wilde Flucht 
getrieben. Mac Mahon ging mit dem Rest seiner Truppen über Zabern 
und Lun6ville zurück; im Lager von CH klon s organisierte er ein 
neues Heer. 
Spichern demselben 6. August wurde Frossard in seiner festen Stellung auf 
den Höhen von Spichern südlich von Saarbrücken von Truppen der 1. und 
2. Armee, über die der General Göben die Führung übernahm, ange¬ 
griffen; die steilen Höhen wurden trotz der feindlichen Übermacht unter 
schweren Verlusten erstürmt und der Feind geworfen. Die erste und zweite 
Armee gingen nunmehr gegen die bei Metz stehende feindliche Armee vor, 
über die der Kaiser jetzt den Oberbefehl an den Marschall B a z a i n e ab¬ 
trat, während die dritte Armee weiter südlich über den Wasgau und Nancy 
marschierte. 
Eben hatte Bazaine nach längerem Schwanken den Abmarsch seiner 
Armee nach Westen angeordnet, als am 14. August Truppen der ersten 
Colombey- Armee die östlich von Metz stehenden Franzosen bei CjiJLcimbet) und 
i4. August. Nouilly angriffen; sie trieben den Feind bis unter die Kanonen der Forts 
von Metz zurück. Diese Schlacht hatte eine Verzögerung des feindlichen 
Abmarsches zur Folge; nur der Kaiser Napoleon verließ die Armee 
Bazaines und begab sich zu Mac Mahon. Am 16. August erreichten Teile
	        
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