Zweite Abtheilung.
Von den Völkerzügen bis zu Ende des fünf¬
zehnten Jahrhunderts.
I. Die Teutschen u nd die Völkerzüge.
Ä)ir wiffen schon, daß die Römer ungefähr 100 Jahre
vor Christus zuerst mit teutschen Völkern bekannt wur¬
den. Diese Völker wurden anfangs von den Galliern,
und nachher auch von den Römern Germanen ge¬
nannt, von Ger, Krieg, also Kriegsmänner. Sie ver¬
ehrten einen Mann, Rahmens Tuisto oder Tu isko,
als ihren Stammvater, von welchem sie sich zuweilen
Teutonen und endlich Teutsche nannten. Doch wechsel¬
ten ihre Nahmen häufig, weil sic ihre Wohnsitze oft
verrückten und von Ausländern bald so, bald anders
genannt wurden. Sie stammten aus Asien. Einige
hundert Jahre vor Christus, bei einer allgemeinen Be¬
wegung der Völker, zogen sie am Weltmeere hinauf,
und ließen sich an den Ufern der Donau und des Rheins
nieder. Das Land, welches zwischen der Nord- und
Ostsee, dem Rhein, der Donau und Weichsel lag,
war zur Zeit der Römer rauh und kalt, mit ungeheuren
Wäldern bedeckt, von Sümpfen durchzogen. Nach
Marius, dem Besieger der Cimbern und Teutonen,
war Julius Casar der ersie Römer, der mit mehren