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Das Zeitalter des EmPorkommenS Preußens 1648 —1786.
Die letzte Schlacht des Krieges wurde im Dezember 1745 bei
Äeffeiäboif. Kess elsdorf, westlich von Dresden, geschlagen, wo der a l t e D e s s a u e r
ein bedeutend stärkeres sächsisch-österreichisches Heer besiegte. Wenige Tage
^Drervm" später zog Friedrich als Sieger in Dresden ein und unterzeichnete hier den
1/45. Freden, in welchem Maria Theresia von neuem auf Schlesien verzichtete.
i745°-i766. Dagegen erkannte der König ihren Gemahl Franz von Lothringen, ©rofc
herzog von LlMuuu der inzwischen zum deutschen Kaiser gewählt worden
war, als solchen an. Franz I. ist der erste Kaiser aus dem Hause Habs-
bürg- Lothringen.
Der österreichischeErbfolgekrieg dauerte noch bis zum Jahre
9aal?en0n *^8. In diesem Jahre wurde er durch den Frieden von Aachen beendigt.-*
Der siebenjährige Krieg. 1756-1763.
®te '■' § 178* Vorgeschichte und Ailsbrnch des Krieges. Als „der Große"
begrüßt, war Friedrich nach Berlin zurückgekehrt; Preußen war zur Gro߬
macht geworden. In rastloser Tätigkeit fü die_ Landesverwaltung, für LaS
Rcchtswesen, für die Hebung der Volkswirtschaft und nicht zuletzt für die
Landesverteidigung verflossen ihm die zehn Friedensjahre, die ihm geschenkt
waren. Das königliche Kabinet war der Mitelpunkt des preußischen
Staatswesens; dort liefen von allen Seiten die Berichte ein, von dort er¬
gingen die Entscheidungen. Mitten in der geistvollen Geselligkeit, die der
Monarch in seinem neuerbauten Lustschloß Sanssouci bei Potsdam um
sich versammelte, umfaßte sein Auge das Fernste und das Nächste, die großen
und die kleinen Interessen des preußischen Volkes. Nach dem Dresdener
Frieden hatte er der Hoffnung gelebt, das Schwert nicht wieder ziehen zu
müssen. Zwar war ihm wohl bekannt, daß Maria Theresia den Ge¬
danken, Schlesien wiederzugewinnen, nie aufgegeben hatte. Mit Rußland
ferner, das in dem emporstrebenden Preußen einen unbequemen Neben¬
buhler sah und dessen Kaiserin Elisabeth unter dem Einfluß ihrer von
Friedrichs Feinden bestochenen Umgebung stand, war das Verhältnis so ge¬
spannt, daß beide Höfe ihre Gesandten abriefen und der diplomatische Ver¬
kehr unterbrochen wurde. Dennoch schien die Gefahr eines Krieges fern,
f»} solange mit r anljxl^bJbaS mit Preußen bisher durch die gemeinsame
Gegnerschaft gegen Österreich verbunden gewesen war, gute Beziehungen
bestanden.
Da führte-der Umstand, daß sich Friedrich England näherte, einen
Umschwung am Hofe von Versailles herbei. Zwischen England und Frank¬
reich waren damals her nordamerikanischen Kolonien wegen Streitigkeiten
ausgebrochen. Die Engländer fürchteten eine französische Besetzung Han-