Full text: Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen

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und durch den Kampf gegen die herrschende Ausländerei sich die 
Erhaltung unseres Volkstums angelegen sein ließen (die sog. 
Sprachgesellschaften und Dichter, wie Logau und Lauremberg). 
Das Entscheidende aber war, daß gegen das Ende des großen 
Krieges (1640) mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm ein 
Herrscher zur Regierung kam, der den deutschen Namen zuerst 
wieder zu Ehren brachte und durch die Begründung des 
brandenburgisch - preußischen Staates — was damals 
niemand ahnen konnte — den Grund zum Neubau des 
Deutschen Reiches legte. 
VIII. Sraudeublirgisch-preußische 
Vorgeschichte bis mn Regierungsantritt 
des Großen Kurfürsten. 
Vorbemerkung über den Namen des brandenburgisch-preußischen 
Staates. 
Die Wiege des brandenburgisch-preußischen Staates ist die 
auf dem linken Ufer der Elbe nördlich von Magdeburg gelegene 
Nord mark, später Altmark genannt. Sie war der nördliche 
Teil der nach dem Tode des Markgrafen Gero geteilten Gerofchen 
Mark und wurde im Jahre 1134 von Lothar von Sachsen dem 
Hause der Askanier übertragen. Diese erwarben dann zunächst 
das gegenüberliegende Gebiet an der unteren Havel und daraus 
das Land bis zur Oder. Albrecht der Bär nannte sich Mark¬ 
graf von Brandenburg (seit 1150) und schuf dadurch eine 
gemeinsame Bezeichnung für die von ihm beherrschten Land¬ 
striche. Durch die Goldene Bulle (1356) wurde die Mark zu 
einem Kursürstentum erhoben. Im Jahre 1415 kam sie in 
den bleibenden Besitz der Hohenzollern. Unter den Erwer¬ 
bungen, welche die Kurfürsten aus diesem Hause gemacht haben, 
ist die wichtigste das deutsche Ordensland Preußen (Ost¬ 
preußen 1618, Westpreußen 1772). Von ihnen entlehnte Kurfürst 
Friedrich III. den Königstitel (1701). Und so ging der Name 
Preußen auf alle Länder und Untertanen der brandenburgisch- 
preußischen Herrscher über.
	        
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