Full text: Die Alte Welt (Bd. 1)

Urgeschichte her Menschheit 
oder 
Die Aenschen von ihrem Ursprünge Bis Mgrossen WlKerMdnng, 
5412 ßis 2638 vor Ehristns *). 
§ 1. Die Entstehung des Weltalls und der ersten Menschen; der Ungehorsam 
und seine Strafe. — Die Ansöreitnng des Wösen. 
Wach dem Berichte der Hl. Schrift schuf Gott im Anfange 
„Himmel und Erde", -d. i. eine geistige und körperliche 
Welt. In der körperlichen Welt rief Gott das Licht hervor, 
bildete das Firmament, schied das Wasser vom Lande, schuf 
Pflanzen und Thiere und endlich (5412 vor Christus 1 ein 
Menschenpaar, Adam und Eva, dem er ein anmutiges Hoch¬ 
land, Eden oder Paradies genannt, als Wohnplatz gab. *) Hier 
lebten die zwei ersten Menschen in kindlicher Unschuld, bis sie, be¬ 
thört von der Schlange, von der verbotenen Frucht des Baumes der 
Erkenntniß aßen. Zur Strafe mußten die ersten Menschen das 
Paradies verlassen und ein Leben voll Mühe und Arbeit begin¬ 
nen; im Schweiße ihres Angesichtes sollten sie und ihre Nachkommen 
ihr Brod essen, bis der Tod ihrem kummervollen Dasein auf Erden 
ein Ziel setzen würde. 
Das Böse, welches durch die Stammeltern in das Menschen¬ 
geschlecht eingedrungen war, wucherte in diesem üppig fort. Schon 
Kain, Adams erstgeborner Sohn, erschlug aus Neid feiueuWruder, 
den frommen Abel, und die Nachkommen des Kain waren so 
irdisch und fleischlich gesinnt, daß sie ihrer sündhaften Richtung we¬ 
gen von der hl. Schrift als „Kinder der Menschen" bezeichnet 
werden im Gegensatze zu den „Kindern Gottes", d. i. den Gut¬ 
gesinnten unter den Nachkommen des Seth, welcher dem Adam 
bereits im vorgerückten Alter als Ersatz sür Abel geschenkt worden 
war.**) 
§ 2. Zunehmende Entartung des Menschengeschlechtes; die Sündffut. 
Anrch den Umgang, den die SetHiten mit den Kainiten 
pflogen, namentlich aber durch die ehelichen Verbindungen, welche 
*) Der Verfasser ist hier und anderweitig, wo die Zeitbestimmungen den hl. 
Schriften des alten Testamentes entnommen werden mußten, den Angaben der 
Septuaginta gefolgt. 
**) Seth oder Scheth, d. i. der — für Abel — Gesetzte. 
Sattler, Abriß. 1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.