armee, die sich an der mittleren Loire sammelte, die Nordarmee, die von
der Normandie und Picardie aus vordringen sollte, und die Ostarmee
(in Oberelsaß und Burgund), welche den deutschen Heeren die Verbindung
mit Deutschland abschneiden sollte. Daher bewegte sich jetzt, während die
Belagerung von Paris ihren Fortgang nahm, der Krieg auf drei ge¬
trennten Schauplätzen: die Loirearmee, die von Gambetta unter den
Befehl des tüchtigen Aurelles de Paladine gestellt worden war, rückte
zuerst gegen Paris vor. Der bayrische General von der Tann wurde
mit preußischen und bayrischen Truppen ihr entgegengeschickt. Er drängte
sie in mehreren Gefechten zurück und stürmte sogar Orleans mußte
aber vor der französischen Übermacht zurückweichen und Orleans wieder
räumen. Erst Prinz Friedrich Karl drängte mit der Armee, die Metz
erobert hatte, nach mehreren siegreichen Gefechten bei Orleans die Loire¬
armee wieder zurück, wobei er von einer Heeresabteilung unter dem
Großherzog von Mecklenburg unterstützt wurde. Aurelles de Paladine
wurde jetzt von Gambetta für einen Verräter erklärt und abgesetzt;
die Loirearmee wurde in zwei Teile geteilt, von denen der stärkere
unter General Chanzy nach Paris durchbrechen sollte und zunächst nach
der unteren Loire abzog. Das andere Heer unter Bourbaki sollte Belfort
entsetzen, das Elsaß zurückerobern und die Verbindung der deutschen
Heere mit der Heimat unterbrechen. Chancys Armee, welche den Gro߬
herzog von Mecklenburg durch tapfern Widerstand (bei Beaugency),
am Vorrücken nach Blois gehindert hatte, wurde von Prinz Friedrich
Karl am 10.—12. Januar bei le Mans geschlagen und für die nächste
Zeit kampfunfähig gemacht. Auch Tours, von wo aus Gambetta den
Krieg geleitet hatte, wurde von den Deutschen besetzt.
Gegen die französische Nordarmee unter General Faidherbe, an Zahl
geringer als die Loirearmee, wurde General von Manteuffel geschickt, der
sie bei Amiens schlug. Als er abberufen wurde, folgte ihm im Kom¬
mando General von Goeben. Derselbe besiegte nach einem unentschiedenen
Treffen bei Bapaume die französische Nordarmee vollständig in der
Schlacht von St. Quentin (19. Januar) und zwang sie zum Rückzug
nach den Festungen an der belgischen Grenze.
Unterdessen hatte General von Werder mit einem Teil seines Heeres
Belsort belagert, mit dem andern das von dem italienischen Volkshelden
Garibaldi zum Schutz der französischen Republik gebildete Freicorps
zersprengt. Bedenklicher gestaltete sich feine Lage, als der General Bourbaki
gegen ihn heranzog. Doch gelang diesem die Befreiung von Belfort