III. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters.
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Achtzehn Jahre lebte Editha an Ottos Seite. Dann starb sie im
blühenden Alter. Im Dome zu Magdeburg liegt sie begraben.
Kaiserin Adelheid.
Ottos zweite Gemahlin hieß Adelheid. Früher war sie Königin in
Oberitalien gewesen. Dort hatte sie mit 19 Jahren ihren Gemahl durch
den Tod verloren. Dann wurde sie von einem Feinde hart bedrängt und
in den Kerker geworfen. Otto der Große bezwang diesen Feind. Als
Adelheid deutsche Kaiserin war, starb ihr Gegner. Da nahm Kaiserin
Adelheid dessen Töchter an ihren Hos und vertrat Mutterstelle an ihnen.
Die Kreuzzüge.
Am Ende des 11. Jahrhunderts beginnen die Kreuzzüge. Sie hatten
den Zweck, in Palästina ein christliches Reich zu begründen. Palästina
gehörte den Türken. Diese bedrängten die christlichen Pilger und plün¬
derten sie aus. Das war die Veranlassung zu den Krenzzügen. In
Italien und in Frankreich wurden Versammlungen abgehalten, denen der
Papst selbst beiwohnte. Begeisterte Redner forderten die waffenfähigen
Christen auf, das Heilige Land aus den Händen der Türken zu befreien.
Viele Ritter und Bürger meldeten sich. Es wurde ihnen ein rotes Kreuz
auf den Arm geheftet. Daher nennt man die Teilnehmer an diesen Kriegs¬
zügen Kreuzfahrer und die Züge selbst Kreuzzüge. Im Jahre 1096
begann der erste Kreuzzug. 600000 Mann sollen daran teilgenommen
haben. Anführer war Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder¬
lothringen. Durch Hunger und Entbehrungen, ganz besonders aber durch
die beständigen Kämpfe mit den Türken wurden die Reihen der Kreuz¬
fahrer fehr gelichtet.
Nach dreijährigem Marsch erreichten sie Jerusalem. Sie erstürmten
die Stadt und gründeten ein christliches Königreich. Gottfried von
Bouillon wurde zum Könige gewählt. Die Türken machten immer
neue Verfuche, das Land den Christen wieder abzunehmen. Dadurch
wurden immer neue Kreuzzüge nötig. Im ganzen fanden sieben große
Kreuzzüge statt. Auf einem derselben ertrank der deutsche Kaiser Friedrich
Barbarossa im Flusse Saleph in Kleinasien. Das christliche Reich ließ
sich aus die Dauer nicht halten, weil es zu weit vom Mutterland entfernt
war. Nach einem Bestände von 200 Jahren ging es wieder an die Türken
verloren. Heute noch gehört Palästina den Türken.
Die Weiber von Weinsberg.
Das Städtchen Weinsberg liegt in Württemberg. Kaiser Konrad III.
belagerte einst die Stadt. Da kamen die Frauen aus der Stadt inv
Zelt des Kaisers und baten um Gnade und Schonung. Der Kaiser wollte
den Bürgern keine Gnade gewähren, weil sie es mit seinen Feinden hielten.