Full text: Geschichte des Altertums (Bd. 1)

10 Geographie von Griechenland. 
um die andere sich unter das persische Joch beugen mußte, waren 
Griechen und Perser in unmittelbare feindliche Berührung gekommen, 
so daß ein Kampf unvermeidlich war. Die Griechen kämpften diesen 
Kampf nicht nur für sich, sondern infoferne sie Gründer und Träger 
der europäischen Kultur waren, für ganz (Europa. (Es war ein Kampf 
für freiheitliche Entwicklung gegen asiatischen Despotismus, der die 
Völker unselbständig, gleichgültig und träge macht. 1 
II. Die Griechen. 
Land und Volk der Griechen. 
Die alten Griechen bewohnten den südlichen Teil der Balkanhalb¬ 
insel,' sie selbst nannten sich Hellenen und ihr Land Hellas. Der südliche 
Teil ihres Landes, der Peloponnes, d. H. Insel des Pelops, hängt 
durch den 6 km breiten Isthmus von Korinth mit dem Hestlande zu¬ 
sammen. Mittelgriechenland, auch das eigentliche Hellas ge¬ 
nannt, wird im Süden durch den tiefeinschneidenden Korinthischen und 
durch den Saronischen Meerbusen begrenzt, im Norden durch eine Linie, 
die den Rmbracifchen Meerbusen mit dem Malischen verbindet. Das 
Land zwischen dieser Linie und dem 40. Breitengrad heißt Nord- 
griechenland. 
3n unzähligen kleineren und größeren Buchten drängt sich d«r 
Meer ins Land herein. Besonders reich gegliedert ist die Gstküste, w# 
die vielen vorliegenden Inseln den üerfehr mit Kleinasien vermitteln. 
Dadurch wurden die Griechen zur Schiffahrt eingeladen, ja die Küsten- 
betvohner waren großenteils darauf angewiesen, weil sie im eigenen 
Lande kaum den nötigen Unterhalt fanden und vom Hinterlande durch 
Gebirge abgesperrt waren. Daher kam es auch, daß die im Binnen¬ 
land und im Westen wohnenden Stämme von den andern Griechen an 
Unternehmungsgeist, Reichtum und Bildung überflügelt wurden und in 
der Geschichte weniger hervortraten. 
Sltiffe und Gebirge. 
^Schiffbare Zlüsse besitzt Griechenland nicht. 3n das Ionische Meer 
mündet der flchelous, ins Ägäische der P e n e u s, nachdem er das
	        
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