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Die Sachsenkaiser.
Erwerbung Italiens und Erneuerung -er römischen Naiserwürde.
Nachdem (Dtto I. seine königliche Stellung fest begründet hatte, ging
er mit einem Heere nach Italien, wohin ihn Adelheid, die von ihren Geg¬
nern bedrängte Witwe des letzten italienischen Königs Lothar, zu Hilfe ge¬
rufen hatte. Er vermählte sich mit Adelheid und ließ sich als König der Lango-
951 barden huldigen 951. Seit dieser Zeit war das nördliche Italien den deutschen
Königen untertan.
stuf einem zweiten Zuge erwarb Otto in Rom aus den Händen des
962 Papstes Johann XII. die römische Kaiserkrone 962, die bis zur Aus¬
lösung des Reiches im Jahre 1806 bei Deutschland verblieb und diesem die
Bezeichnung „heiliges Römisches Reich deutscher Nation" ver¬
schaffte.
Endgültige Beseitigung der Ungarngefahr.
Ihren letzten Einfall in Deutschland machten die Ungarn im Iahre 955.
(Dtto I. trat ihnen auf dem Lechfeld mit einem hauptsächlich aus Süd¬
deutschen bestehenden Heere entgegen und errang über sie einen vollstän¬
digen Sieg. Dieser wurde in seiner Bedeutung schon damals mit dem Siege
Karl ITtartells über die Araber bei poitiers verglichen. Die ZTtagyaren
wagten nicht mehr wiederzukommen, gewöhnten sich fortab an seßhafte
Lebensweise und nahmen das Christentum an. Die wiedergewonnene
Ostmark wurde aufs neue von den Bayern besiedelt.
Unter den Opfern der Ungarnschlacht war auch der frühere Herzog von
Lothringen Konrad der Rote; ein Pfeil war ihm in die Kehle gedrungen,
als er eben den Helm lüftete.
Erfolge gegen -ie Slaven.
In die während der Völkerwanderung von ihren germanischen Be¬
wohnern verlassenen Gebiete östlich der Elbe waren slavische Völker
eingedrungen, gegen die Heinrich I. wie (Dtto I. wiederholt zu kämpfen hatten.
Dieser wurde dabei kräftig von seinen Markgrafen Hermann Billung,
dem er später das Herzogtum Sachsen verlieh, und Gero unterstützt.
Den deutschen Kriegern, die die ostelbischen Striche der deutschen Herrschaft
unterwarfen, folgten auch hier die deutschen Prediger. Es entstand eine
Reihe von Bistümern (so Havelberg, Brandenburg, Merseburg und Meißen),
denen (Dtto I. in dem Erzbistum Magdeburg einen gemeinsamen
973 Mittelpunkt gab. In dem dortigen Dom fand (Dtto, der in Memleben 973
starb, seine letzte Ruhestätte.