30
Sohne und Nachfolger des Phoroneus, soll die südliche Halb¬
insel ihren ältesten Namen, Apia, 6J erhalten haben.
4. Arkadien. Hier herrschte nach der Sage der alte Kö¬
nig Pelasgus, und das Land selbst wurde Pelasgia genannt;
hier stand das cyklopisch gebaute Lykosura, welches, nach Pau-
sanias, unter allen Städten der Erde zuerst von der Sonne
beschienen wurde. Die Pelasger Arkadiens, wegen ihres hohen
Alters „Proselenen" genannt, behaupteten im Felsenringe ihrer
Gebirge am längsten uralte Freiheit und Sitte.
3. Attila, das angeblich von einer ägyptischen Kolonie
unter Cekrops bevölkert wurde, hatte pelasgische Stämme und
Spuren pelasgischen Mauerwerkes.
Schon früh finden sich neben den Pelasgern noch Volk-
stamme ungewisser Abkunft, insbesondere die Heftenett in Böo-
tien, bte unter der Herrschaft des Ogyges von einer Flut heim¬
gesucht wurden; bas mit kleinasiatischen Kariern verwanbte Kü-
stenvolk ber Leleger, ansässig im Norben unb Süben Grie¬
chenland ; bte Thracier, ein von Mittelgriechenlanb bis weit
nach Norben hin verbreiteter Volkstamm Wegen dieser Aus-
dehnung in der mythischen Zeit nennt Herodot die Thracier
das zahlreichste Volk nächst den Indiern. Das spätere Thra-
cten der historischen Zeit erinnert noch mit seinem Namen an
dieses merkwürdige Volk, das im Besitze einer alten Kultur war,
wie wir oben gesehen haben.
§♦ 5. Die Hellenen und ihre Verbreitung
über ganz Griechenland.
Im Verlaufe der Zeit aber schwindet der Name der Pe-
lasger und der übrigen Volkstämme mehr unb mehr aus der
Geschichte, und glanzvoll erhebt sich dagegen der Name der Hel¬
lenen, der sich immer weiter ausbreitet und am Ende der
Gesammtname des ganzen griechischen Volkes wirb. Ursprung-
lich waren wohl bte Hellenen, ber Herstammung unb ber Spra¬
che nach, von ben Pelasgern nicht wesentlich verschieben. Wäh-
6) So wird auch von vielen Auslegern das beim Homer so oft erschei-
nende yrj erklärt.