Full text: Geschichte des Altertums (Abt. 1)

176 Das römische Kaisertum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. 
Aie Sachsen. 
8 33. Im Jahre 286 traten die Sachsen (Saxones) an der 
unteren Elbe auf (im heutigen Holstein), von wo sie sich bis an den 
Unterrhein in die Nachbarschaft der Franken ausbreiteten; denn auch sie 
waren ein aus mehreren germanischen Stämmen zusammengesetzter Kriegs- 
bnnd. Sie suchten auf leichtgebauten offenen Schiffen die gallischen und 
britischen Küsten heim. 
Diokletian und seine Mitkaiser. 
(284-305 it. Ghr.) 
§ 34. Die zwischen den Römern und Barbaren geschlossenen Ver- 
träge wurden niemals lange gehalten; denn die Römer brachen sie, sobald 
sie einen Vorteil erhaschen zu können glaubten, und hatten ihre Freude 
daran, ein germanisches Volk gegen das andere zu Hetzen; daher hielten 
auch die Germanen ihrerseits die Verträge nur solange, als sie mußten 
oder für gut fanden, so daß sich das römische Reich auch nicht eines 
Friedensjahres mehr erfreuen durfte. Während der Kriege gegen die 
Germanen in Europa und die Perser in Asien wurde von den Heeren 
ein Kaiser nach dem andern erhoben und gestürzt, bis endlich Diokletian 
(284 — 305) den Bestand des Reiches wieder sicherte. 
§ 35. Auch er war von den Soldaten als Kaiser ausgerufen wor- 
den und erhob sogleich seinen Waffengefährten Maximian zum Mit- 
Herrscher; dieser residierte gewöhnlich in Trier (Augusta Trevirorum) 
und hatte die Ausgabe, die Westhälfte (Occident) des Reichs und Italien 
gegen die Barbaren zu schützen, während Diokletian Nikomedia (un- 
weit Byzanz auf der asiatischen Küste des Marmarameeres) zur Residenz 
wählte und die Ofthälfte (Orient) des Reichs verwaltete und verteidigte. 
Beide erfüllten ihre Aufgabe, fanden sie aber so schwierig, daß jeder einen 
Gehilfen annahm, Diokletian den kriegerischen und wilden Galerius, 
Maximian den Constantins Chlorns, der ein trefflicher Feldherr und 
humaner Regent war. Diokletian und Maximian behielten sich den Titel 
„Augustus" und die höchste Gewalt vor, Galerius und Constantius 
führten den Titel „Cäsar" und waren zu Nachfolgern der beiden Auguste 
bestimmt. Das Reich wurde nach allen Seiten mit Glück verteidigt: 
Die Franken wurden aus Gallien, die Alemannen aus Helvetien, die 
Sarmaten aus Pannonien vertrieben, die Perser von Galerius so ge- 
demütigt, daß sie fünf Provinzen abtreten mußten. Aber jetzt hatte das 
Reich vier Höfe und damit auch eine viel größere Zahl von Beamten 
und höheren Offizieren zu unterhalten, und die Steuerlast wurde so
	        
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