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die Ode, in welcher der Dichter seine Empfindungen in schwung-
voller Begeisterung ausspricht;
die Hymne (religiöses Gebiet!);
die Elegie (Klagelied).
Man spricht auch von Gedankenlyrik (Schillers „Glocke").
3. Drama heißt Handlung. Die Begebenheit, die der Handlung §• 334.
eines Dramas zu Grunde liegt, heißt die Fabel desselben.
In jedem Drama handelt es sich um einen Kampf, den der
Held und seine Partei mit dem Gegenspiel führt.
In den größeren Dramen entwickelt sich die Handlung durch
fünf Akte (Aufzüge) hindurch.
Der erste Akt giebt die Einleitung (Exposition). Der
Zuschauer wird mit der Lage der handelnden Personen bekannt
gemacht. Oft findet sich am Ende des ersten Aktes das erregende
Moment, der erste Keim des Kampfes.
Im zweiten Akt verwickelt sich die Handlung.
Im dritten Akt ist der Kampf auf seinem Höhepunkt.
Der vierte Akt bringt den Glücksumschwung zum Guten
oder zum Schlimmen (Peripetie).
Der fünfte Akt bringt den Ausgang des Kampfes, die
Lösung der Verwicklung (Katastrophe).
Man kann drei Arten der dramatischen Dichtung unterscheiden. §. 335.
Im Trauerspiel (Tragödie) geht der Held unter.
Das Schauspiel läßt den Helden siegen.
Im Lustspiel (Komödie) herrscht der Scherz und die Laune.
Dabei können auch ernste Dinge vorgeführt werden.
Was bedeutet Einheit des Orts, Einheit der Zeit und Einheit
der Handlung?
Einiges aus der Verslehre (Metrik).
Man unterscheidet ungebundene Rede (Prosa) und ge- §. 336.
bnndene Rede (Poesie). Die meisten Werke der Dichtkunst sind
in gebundener Rede verfaßt.
Durch zwei Mittel wird die Dichtung gebundene Rede, durch
das Versmaß (Metrum) und durch den Reim. Das Versmaß ist
notwendig; der Reim ist ein äußerer Schmuck und kann fehlen.
Ein Vers entsteht durch den regelmäßigen Wechsel von be-
tonten und unbetonten Silben. Den gleichmäßigen Tonfall nennt
man Rhythmus.