Full text: Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen

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Trajan 98 —117, welcher die Dacier jenseits der unteren 
Donau unterwarf (die rumänische Sprache in der Walachei und 
Moldau; die Trajanssäule in Rom); 
Hadrian 117 —138, bereiste sämtliche Provinzen des Reiches, 
meistens zu Fuß. Ein letzter Aufstand der Juden wurde blutig 
unterdrückt; es begann die Zerstreuung in alle Länder. Das Grabmal 
Hadrians (die Engelsburg); 
Mark Aurel 161—180, der Philosoph, hochgebildet und edel; 
kämpfte mit wechselndem Glück gegen die Markomannen, die über 
die obere Donau ins Reich drangen. Seine Reiterstatue auf dem 
Kapitol. 
Während des dritten Jahrhunderts herrscht eine Reihe 
meist grausamer Kaiser, die von den Legionen auf den Thron er- 
hoben wurden (Soldatenkaiser). 
§. 84. Diokletian 284—305, nahm mehrere Mitkaiser an und ver- 
anlaßte die letzte allgemeine Christenverfolgung. Unter Nero hatte 
die erste stattgefunden; später hatten gerade die tüchtigsten und 
edelsten Kaiser, wie Trajan und Mark Aurel, die Christen verfolgt 
(vergleiche die Zeittafel). Aber „das Blut der Märtyrer wurde 
der Same für die Kirche". Das Leben der Christen in dieser Zeit 
des Kampfes ist ein leuchtendes Vorbild. Im Gegensatz zu den 
Heiden wurde die Ehe streng heilig gehalten; die christliche 
Familie wurde ein Sitz des Friedens und der Liebe. Im An- 
sänge hatten sich besonders die ärmeren Stände dem Christentum 
zugewendet; bald gelangte es auch, vielfach durch christliche Frauen 
und Sklaven, zu den Vornehmeren. 
In der apostolischen Zeit hatte das allgemeine Priestertnm 
gegolten; an der Spitze der Gemeinden standen Älteste (Presbyter). 
Aber schon in den ersten Jahrhunderten bildete sich der Unterschied 
zwischen Klerus und Laien. Bischöfe leiteten die Gemeinden. 
Unter den Bischöfen ragten bald einige hervor, so die Patriarchen 
von Antiochien, Jerusalem, später auch der von Konstantinopel, 
besonders aber der Bischof von Rom, der als Nachfolger Petri 
galt; daraus hat sich das Papsttum entwickelt. 
Nach Diokletians Abdankung riß 
§. 85. Konstantin (der Große), 323—337, die Alleinherrschaft an 
sich. Byzanz wurde Hauptstadt (Konstantinopel). Seit seinem 
Siege über den Gegenkaiser Maxentins 312 („In diesem Zeichen 
wirst du siegen") begünstigte er das Christentum; im Jahre 325 
berief er das erste allgemeine Konzil nach Nicäa (Kleinasien),
	        
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