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Das Altertum. Die Griechen.
bewaffnete, Waffenträger und, als Sparta eine Flotte bekam, als Ruderknechte
aufgeboten, den Kern der Kriegsmacht bildeten aber immer die Spar-
tiaten als Schwerbewaffnete (Hopliten). Die Einteilung des Heeres erlitt
im Laufe der Zeit viele Veränderungen. Schwere Verluste nötigten 425 zu
einheitlicher Organisation der spartiatischen und periökischen Hoplitenmacht.
Die Abstufung war 418: 1 Lochos — 4 Pentekostyen — 16 Enomotien;
seit 404 bestand das Heer aus 6 Moren = 12 Lochen = 48 Pentekostyen
= 96 Enomotien; zu jeder More gehörten 100 Reiter; Vortrab des Heeres
waren die Skiriten, Leichtbewaffnete aus dem Gau Skiritis. Zur bewaffneten
Macht gesellten sich noch Handwerker, die unter einem besondern Befehlshaber
standen; diesem lag auch die Sorge für die Befestigung des Lagers ob. Das
Kriegsgewand der Spartiaten war rot. Hauptwaffe war der Speer; der
Schild von Erz hatte ein A (Lakedaimon) als Zeichen. Bevor das Heer die
Grenze überschritt, opferte der König oder Heerführer und kehrte um, wenn
die Opfer ungünstig, ausfielen. Zur Schlacht schmückten sich die Spartiaten
wie zu einem Feste; langsamen Schrittes, unter Flötenschall und Gesang
(Päan) gingen sie zum Angriffe, denn dieser sollte mit kaltem Mute, nicht
in wilder Hitze geschehen. Den Schild zu verlieren galt als die größte
Schmach. Das.Abschiedswort der spartanischen Mutter an ihren Sohn: „Ent-
weder mit ihm oder auf ihm" (als Toter), war die Losung für jeden echten
Spartiaten.
So verband die ganze Erziehung die Spartiaten zu innigster Gemein-
schaft, indem jeder einzelne sein Dasein, seine Ehre, seine Freuden nur dieser
Gemeinschaft verdankte und nur in dieser bestehen konnte. Aber darum schloß
sich Sparta auch streng von allem Nichtspartanischen ab. Wie dem Spar-
tiaten außer im Austrage der Obern der Aufenthalt im Auslande untersagt
war, so erlaubte man keinem Fremden längeres Verweilen in Sparta. Als
Heldenvolk haben die Spartaner sich um die Freiheit Griechenlands mitver-
dient gemacht, um die Kultur nicht.
Die Folgen der politischen Reform und der strammen Zucht fühlten sehr
bald die noch unabhängigen Achäer und die übrigen Peloponnesier.
II. Ausbreitung der spartanischen Macht im Peloponnes.
Von den Arkadern eroberten die Spartaner das Quellgebiet des Eu-
rotas. Den Achäern entrissen sie den Stützpunkt ihres Widerstandes, Amyklä
(ca. 800 v. Chr.), dann das ganze untere Eurotasthal, zuletzt die Stadt
Helos (770); damit war die Eroberung der Landschaft Lakonien vollendet.
Aber für die zum Kriege erzogenen Spartaner waren die Grenzen Lako-
mens zu eng. Bei dem Anwachsen der Bevölkerung reichte das Land nicht
mehr zur Ernährung aus. Unter solchen Umständen ist stets ein fruchtbares