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den Odoaker bei Ravenna, Verona und an der Adda und
ermordete ihn mit eigener Hand.
2. Das Weich der Hstgoten in Italien, 493—555.
Die Herrschaft der Ostgoten in Italien, welche Theo-
dorich 493 begründete, wurde nach kurzem Bestände durch die
Feldherren des griechischen Kaisers Justiniap I aufgelöst.
Bellsar, der eine dieser Feldherren, eroberte und verlor Rom
zweimal, worauf Narses, der andere griechische Feldherr, Rom
neuerdings einnahm. Die Ostgoten erhielten freien Abzug aus
Italien, Italien ward eine Provinz des oströmischen Reiches,
welche von einem Exarchen, zuerst von Narses, verwaltet
wurde (555).
3. Z>as Weich der Longoöarden in Italien, 568—774.
Als der Exarch oder Statthalter Narses an dem Hofe zu
Konstantinopel verleumdet und seiner Stelle entsetzt wurde, lud
er die Lougob ard eu, welche in das von den Gepiden bewohnte
D acien eingerückt waren, zur Eroberung Italiens ein, das sie
unter ihrem Könige Alboin und dessen Nachfolger Kleph fast
ganz in ihren Besitz brachten. Als später ihr König Aistnlf
die Oberhoheit über Rom und dessen Gebiet forderte, rief Papst
Stephan II den Frankenkönig Pippin den Kleinen zu Hilfe,
der den Aistulf aus der römischen Landschaft vertrieb und zur
Abtretung Ravenna's an den Papst zwang. Ungerechte An-
sprüche, die der Longobardenkönig Desiderius an den Papst
Hadrian I erhob, führte eine neue Einmischung der Franken und
die Einverleibung des longobardischen Reiches in das fränkische
durch Karl den Großen herbei (774).
§ 21. Das Reich der Franken bis zur Teilung im
Vertrage zu Verdun, 481—843.
1. Die Kerrschast der Werovinger, 481—752.
Wachdem die salischen Franken um die Mitte des fünften
Jahrhunderts aus dem rheinischen Deltalande weiter nach Süden
vorgedrungen waren, gewannen sie durch ihren König.
Chlodwig (481—511), aus dem Geschlechte der Mero-
vinger, eine hervorragende Bedeutung. Chlodwig, derEnkel
des Merov äns, machte durch seinen Sieg über den römischen
Statthalter Syä grins bei Soissons (spr. ßoaßön") 486 der