Object: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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Fr. Ahlfeld, Geiz ist die Wurzel alles Übels. 
gefunden. Dies wird's wohl sein. So nimm dein Eigentum zurück!" 
So sprach er mit dem heiteren Blicke eines ehrlichen Mannes und eines 
guten Gewissens, und das war schön. Der andere machte auch ein 
fröhliches Gesicht, aber nur, weil er sein verloren geschätztes Geld wieder 
hatte. Denn wie es um seine Ehrlichkeit aussah, das wird sich bald 
zeigen. Er zählte das Geld und dachte unterdessen geschwinde nach, wie er 
den treuen Finder um seine versprochene Belohnung bringen könnte. 
„Guter Freund," sprach er hierauf, „es waren eigentlich achthundert Taler 
in das Tuch eingenäht, ich finde aber nur noch siebenhundert Taler. 
Ihr werdet also wohl eine Naht aufgetrennt und Eure hundert Taler 
Belohnung schon herausgenommen haben. Daran habt Ihr wohl getan. 
Ich danke Euch." Das war nicht schön, aber wir sind auch noch nicht 
am Ende. Ehrlich währt am längsten, und Untreue schlägt ihren 
eigenen Herrn. 
Der ehrliche Finder, dem es weniger um die hundert Taler als 
um seine unbescholtene Rechtschaffenheit zu tun war, versicherte, daß 
er das Päcklein so gefunden habe, wie er es bringe, und es so bringe, 
wie er es gefunden habe. Am Ende kamen sie vor den Richter. Beide 
bestanden auch hier noch auf ihrer Behauptung, der eine, daß acht¬ 
hundert Taler eingenäht gewesen seien, der andere, daß er von dem 
Gefundenen nichts genommen und das Päcklein nicht versehrt habe. 
Da war guter Rat teuer. Aber der kluge Richter, der die Ehrlichkeit 
des einen und die schlechte Gesinnung des anderen zum voraus zu 
kennen schien, griff die Sache so an. Er ließ sich von beiden über 
bas, was sie aussagten, eine feste und feierliche Versicherung geben und 
tat hierauf folgenden Ausspruch: „Demnach, wenn der eine von euch 
achthundert Taler verloren, der andere aber nur ein Päcklein mit 
siebenhundert Talern gefunden hat, so kann auch das Geld des letz¬ 
teren nicht das nämliche sein, auf welches der erstere ein Recht hat. 
Du, ehrlicher Freund, nimmst also das Geld, welches du gefunden hast, 
wieder zurück und behältst es in guter Verwahrung, bis der kommt, 
welcher nur siebenhundert Taler verloren hat. Und dir weiß ich 
keinen bessern Rat, als du geduldest dich, bis derjenige sich meldet, 
der deine achthundert Taler gefunden hat." So sprach der Richter, und 
dabei blieb es. 
21. Heiz ist die Würzet altes Aöeks. 
Fr. Ahlfeld, Erzählungen für das Volk. 
Wenn im Winter die Fenster gefroren sind, dann drücken die 
Kinder wohl nmnchmal Geldstücke in den Reif und in das Eis und 
nehmen sie wieder ab. Jedes Geldstück läßt dann sein Wappen oder 
seine Schrift auf dem Eise zurück. Solch Fenster sieht dann gar bunt 
aus, und auf einer Scheibe koinmandieren viele Potentaten. Ebenso
	        
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