46
Bömische Geschichte.
Strichen. Yon baumartigen Gewächsen gehörten den Ebenen
der Lorbeer, die Myrte, der Buchsbaum an; weiter in den Gebirgen
hinauf gab es Eichen- und Buchenwälder, noch weiter hinauf
Tannenwälder und ausgedehnte Weiden für Schafe und Rinder.
Auch Sicilien und Sardinien waren im Altertum überaus
fruchtbar und wurden neben Afrika die Kornkammern Roms, als
in Italien der Getreidebau zurückgegangen war.
2. Die Bewohner Italiens.
a) Unter den Bewohnern Italiens waren 2 Völker in der
Urzeit in die Halbinsel eingewandert:
1. die eigentlichen Italiker, welche in 2 Stämme zerfielen:
a) die Latiner, die Bewohner von Latium;
b) die Umbrer (in Umbrien) und Sabeller, unter denen
man zahlreiche Stämme unterscheidet, wie die Sa¬
biner, die Samniten (in Samnium), die Campaner
und die Yölkerschaften in den Abruzzen;
2. die Etrusker in Etrurien (Toscana). Sie waren geschickte
Bauleute und Seefahrer, leisteten auch Bedeutendes in
der Erz- und Thonbildnerei.
b) In geschichtlicher Zeit eingewandert waren:
1. die keltischen Gallier, welche die Poebene besetzt
hatten, die darum von den Römern Gallia cisalplna
genannt wurde;
2. die Griechen, welche in Sicilien und Unteritalien
Kolonien gegründet hatten (§ 11).
Erster Zeitraum. Yon den ältesten Zeiten bis 266.
I. Eroberung you Latium und Etrurien. Ständekampf.
1. Die Königssage.
Was die Römer über die Gründung ihrer Stadt und ihre älteste
Geschichte erzählt haben, gehört gröfstenteils der Sage an.
Die Gründungssage berichtet von dem troischen Helden Äneas
(§ 9), der nach der Zerstörung seiner Yaterstadt lange Irrfahrten