Full text: Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart (Teil 4)

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Bergbau auf Zink-, Blei- und Kupfererze vertreten. Taher haben die 
letztgenannten Orte mehr Kleineisenindustrie. Allerlei Metallwaren, die 
Gebrauchsgegenstände darstellen, werden hier hergestellt. So fertigt Jser- 
lohn vorwiegend Drähte, Nähnadeln, Stahlfedern u. a., Lüdenscheid da- 
gegen Metallknöpfe, Schnallen, Broschen, Zinnwaren u. a. Dazu blüht sowohl 
im Tale der Wupper als auch in demjenigen der Lenne die Tuchweberei. 
Auch eine Anzahl ländlicher Gemeinden sind im Ruhrgebiet vorhanden, 
welche zu ansehnlicher Größe gelangt sind. So hat der Ort Borbeck 
mehr als 50 000 Einwohner. Im östlichen Ruhrgebiet ist noch die kleine 
Stadt Arnsberg an der Ruhr zu nennen, die Hauptstadt des gleich- 
namigen Regierungsbezirks. 
Der großartigen Entwicklung der Industrie im Ruhrgebiet ent- 
spricht auch das Verkehrswesen. Früher hatte die Wasserstraße der 
Ruhr noch größere Bedeutung. Seit aber die Eisenbahnlinien zugenommen 
haben, sind diese mehr die gewiesenen Straßen für den Verkehr. Freilich 
werden Massengüter, wie Kohlen, Erze, Getreide u. a., des billigeren 
Transportes wegen noch heute möglichst auf den Wasserstraßen befördert. 
Diese sind daher nach wie vor von hoher Bedeutung für das gesamte gewerb- 
liche Leben. Das hat auch den Ausschlag gegeben für den Bau des 
Dortmund-Ems-Kanals, der diesen hochbedeutsamen Jndustriebezirk 
mit der Nordsee verbindet. Er führt über Münster, benutzt teilweise 
das Bett der Ems und mündet bei Emden. Eine Reihe Eisenbahnen 
führen zu diesem Kanal hin, der seine Fortsetzung im Dortmund-Rhein- 
Kanal finden soll. (Bedeutung!) 
Ergebnis. Unermeßliche Schätze birgt das Innere des Landes. 
Nene Erwerbsquellen wurden den Bewohnern gegeben besonders 
in der Verarbeitung der Eisenerze des Westerwaldes, des Tiegerlandes 
und des Ruhrtales unter Verwendung der gewaltigen Kohlenlager an 
der Ruhr und Ausbeutung der Wasserkraft. 
Die Wupper mit ihren Zuflüssen treibt Hunderte von Mühl-, 
Schleis- und Hammerwerken, Spinnereien, Tuchfabriken u. a. industriellen 
Anlagen. 
Die wichtigsten Industriestädte im Wuppergebiet sind Barmen- 
Elberfeld (Schwebebahn), Solingen und Remscheid (Müngstener Eisen- 
bahnbrücke), Wipperfürth, Burscheid und Lennep. Lage und Be- 
deutung! 
Im Ruhrgebiet liegt das größte Steinkohlenlager Deutschlands. 
So billiges und gutes HeizmaterialZmußte zur Entwicklung einer 
großartigen Industrie in diesem Gebiete beitragen. 
Die Bevölkerung ist hier eine außerordentlich dichte (über 300 
auf t qkin). 
Unter den bedeutendsten Jndustrieplätzen sind zu nennen: Essen 
(Kruppsche Gutzstahlfabrik), Dortmund, Witten, Bochum, Gelsenkirchen, 
Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, Duisburg und Ruhrort (Versrach- 
tung der Kohlen des Ruhrgebietes), Hagen, Iserlohn, Altena an der 
Lenne, Lüdenscheid, Borbeck. (Lage und Bedeutung!). Im östlichen 
Ruhrgebiet liegt noch das kleine Arnsberg an der Ruhr.
	        
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