Dritter Zeitraum. Von 133 — 31 r. Chr.
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Dritter Zeitraum. Von 133 — 31 v. Chr.
I. Das Zeitalter der Gracchen.
1. Tiberius Sempronius Gracchus. § y-
Die Not der Armen ging einem edelsinnigen Hanne, dem
Tiberius Sempronius Gracchus, zu Herzen, und er versuchte wieder
einen Bauernstand in Italien zu gründen. Durch seine Mutter
Cornelia, eine Tochter des ältern Scipio Africanus, hatte er und
sein jüngerer Bruder Gaius eine vortreffliche Erziehung empfangen;
die hochgebildete Frau hatte einst, wie erzählt wird, ihre Kinder
als ihren schönsten Schmuck bezeichnet.
Um sein Ziel zu erreichen, ließ sich Gracchus 133 zum
Yolkstribunen wählen und beantragte die Erneuerung des in
Vergessenheit geratenen Licinisch-Sextischen Gesetzes, daß
niemand mehr als 500 Morgen — er erweiterte die Zahl auf
1000 — vom Gemeindelande in Besitz nehmen sollte (§ 68c);
das dieses Maß übersteigende Land sollte herausgegeben und an
arme Bürger in Stücken zu 30 Morgen verteilt werden. Der Adel
(Nobilität, Optimaten, Senatspartei, vergl. § 68e) widersprach dem
Antrage heftig und gewann auch einen andern Yolkstribunen für
sich. Doch diesen ließ Gracchus rechtswidrig absetzen und brachte
nun seinen Antrag durch. Drei Männer wurden gewählt, die in
den nächsten Jahren eine große Anzahl von kleinen Bauernhöfen
armen Leuten anwiesen.
Als Gracchus sich auch für das nächste Jahr zum Yolks¬
tribunen wählen lassen wollte, entstand ein Aufruhr. In dem
Getümmel wurde er 133 mit vielen seiner Anhänger erschlagen.
Sein Schwager Scipio Ämilianus hatte sein Vorgehen gemi߬
billigt. Eines Morgens wurde er tot in seinem Bette gefunden;
viele nahmen an, daß er von den Anhängern des Gracchus er¬
mordet worden sei.
2. Gaius Sempronius Gracchus. § 93.
Die Absicht des Tiberius Gracchus, die Proletarier zu Bauern
zu machen, war nur zum geringen Teile erreicht worden; über¬
dies traten auch die andern Schäden des Staates immer stärker
hervor. Daher ließ sich zehn Jahre nach seinem Tode sein Bruder