Full text: Geschichte des Altertums (1b)

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Römische Geschichte. 
Kalender blieb bis zum Ende des 16. Jh. und noch länger in 
Geltung. Unter gewaltigen Entwürfen und Plänen ereilte den 
großen Mann der Tod. 
Trotz seiner Milde entstand eine Verschwörung, an deren 
Spitze Marcus Brutus (vgl. § 62 Ende), der Gatte von Catos 
Tochter Porcia, und Gaius Cassäus traten; die Teilnehmer waren 
größtenteils von selbstsüchtigen, unedlen Beweggründen geleitet. 
Sie ermordeten Cäsar an den Iden des März (15. März) 44 in 
einer Senatssitzung. 
V. Neue Bürgerkriege und die Monarchie Oetavians. 
111. 1. Die Wirren nach Cäsars Ermordung und das zweite Triumvirat. 
Jetzt brach von neuem eine Zeit schrecklicher Verwirrung 
und verheerender Bürgerkriege über das unglückliche Reich 
herein. Zunächst trat nach Cäsars Ermordung Marcus Antonius, 
sein Vertrauter, hervor; in schlauer Weise reizte er durch seine 
Leichenrede und die Vorlesung von Cäsars Testament das Volk 
zur Wut gegen die Mörder, die nun Rom verließen. Bald aber 
trat dem Antonius der junge Gaius Octavius entgegen, Cäsars 
Großneffe, Erbe und Adoptivsohn: als solcher hieß er nun 
Gaius Julius Cäsar Octavianus. Auch der Senat erklärte sich 
gegen Antonius, und Cicero schleuderte gegen ihn seine „Phi¬ 
lippiken“ (vgl. § 53 b). Zwischen Antonius und Octavian kam es 
zum Kriege; dann aber vereinigten sich 43 beide Männer mit 
Marcus Ämilius Lepidus zum zweiten Triumvirat, um den Staat 
zu beherrschen. Es folgten blutige Proskriptionen und Güterein¬ 
ziehungen. Dabei fand auch Cicero, ein Opfer der Rache des 
Antonius, den Tod; er wurde auf der Flucht bei Cajeta ermordet. 
Nun zogen, während Lepidus in Rom blieb, Antonius und 
Octavian gegen Brutus und Cassius, die sich des Ostens be¬ 
mächtigt hatten. Bei Philippi in Makedonien wurde zuerst Cas¬ 
sius, 20 Tage darauf auch Brutus geschlagen; beide töteten sich 
selber. Alsdann schlossen die Triumvirn einen Vertrag, in dem 
sie die Herrschaft unter sich teilten: Antonius erhielt den 
Osten, Octavian den Westen, Lepidus Afrika. Zwischen den 
beiden letztgenannten kam es jedoch zum Streit über den Besitz 
von Sizilien, der damit endete, daß Lepidus sich dem Octavian 
unterwarf; er lebte hinfort ohne Ansehen in Rom.
	        
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